Bienen bevölkern den Friedhof
Vier Bienenvölker hat Rolf Eiben an der Ehrenhainstraße angesiedelt. Dort sind die Bedingungen für die Insekten ideal.
Vohwinkel. Es ist nur auf den ersten Blick ein ungewöhnlicher Ort für das Imkerhandwerk. Rolf Eiben hat am evangelischen Friedhof an der Ehrenhainstraße vier Bienenvölker angesiedelt. Seine fleißigen Schützlinge fühlen sich in der neuen Umgebung sichtlich wohl und bereiten sich gerade auf die kalte Jahreszeit vor. Auch der Vohwinkeler Imker hat kein Problem mit dem Standort auf der weitläufigen Ruhestätte — im Gegenteil.
„Die Bedingungen sind ideal“, betont Eiben. Er verweist auf ein breites Spektrum an Pflanzen aller Art auf dem Friedhof. Gerade die Blütenpracht bis in den Spätsommer biete den Bienen ein reichhaltiges Nahrungsangebot. Die Monokulturen in der Landwirtschaft und in vielen akribisch gepflegten Gärten machen den kleinen Honigsammlern dagegen das Leben schwer. Da kam das Angebot der Friedhofsverwaltung wie gerufen. „Für Imker ist das hier ein Traum“, schwärmt Rolf Eiben. Entstanden ist der Kontakt auf Initiative von Sebastian Braun. Der Leiter des Friedhofs suchte nach neuen und sinnvollen Nutzungsmöglichkeiten. „Wir haben einige Flächen, die wir im Moment nicht benötigen“, erklärt Braun. Das liege auch an der Zunahme von Urnenbestattungen, die deutlich weniger Platz beanspruchen.
„Erst dachten wir an ein Insektenhotel, aber dann hatten wir recht schnell die Idee mit den Bienen.“ Pfarrerin Sylvia Wiederspahn machte einen entsprechenden Vorschlag beim Vohwinkeler Imkerverein. „Die Resonanz war sofort positiv“, berichtet die Presbyteriumsvorsitzende.