Bernsteinzimmer: Die Jagd geht weiter

Karl-Heinz Kleine und seine Helfer suchen in einem alten Bunker nach dem Schatz.

Vohwinkel. Sie wären nach fast 70 Jahren die Ersten, die wieder einen Schritt in den Bunker setzen würden. Doch zwischen Karl-Heinz Kleine und seinem Team und dem Raum, in dem er auf Spuren des Bernsteinzimmers hofft, liegt eine massiv Wand. „Einen Meter ist die dick“, sagt der 67-Jährige. Zu dick für die Bohrer, die das vierköpfige Team derzeit zur Verfügung hat. Gut zwei Stunden haben Kleine & Co. in dem unterirdischen Bunker zugebracht — gehämmert und gebohrt, ohne nennenswert vorwärtsgekommen zu sein. „Hartbrandziegel, in Beton eingelassen. Keine Chance“, sagt Kleine etwas enttäuscht.

Seit Jahren ist er auf der Suche nach dem legendären Bernsteinzimmer, das seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt. Kleine ist sich nach wie vor sicher, dass es zwischen August und Dezember 1944 bei einem geheimen Transport von Königsberg aus nach Wuppertal gebracht worden ist — in die Heimat des NS-Gauleiters Erich Koch. Doch bisher blieb die Suche erfolglos.

Eine Garantie, dass hinter dem zugemauerten Zugang in Vohwinkel der Schatz wartet, gibt es natürlich auch nicht. „Vielleicht ist dahinter ganz einfach auch gar nichts“, sagt Kleine. Ein Indiz für ihn, dass sich der Einsatz trotzdem lohnen könnte, ist aber gerade die Dicke der Mauer. „Warum sollte man sonst einen Zugang so vermauern lassen, wenn man nicht etwas verstecken wollte?“, fragt der Diplom-Ingenieur. „Und zwar etwas Wichtiges.“

Drei Zugänge hat der Bunker, an einem haben sich die Schatzsucher vergeblich versucht. „Die anderen beiden sind aber genauso“, erklärt Kleine. Er hofft auf weitere Unterstützer. Denn auch wenn das Team in Vohwinkel nichts finden sollte, bleiben allein an der Nordbahntrasse 40 unterirdische Bunker und Stollen. Kleine gibt die Hoffnung jedenfalls nicht auf, in Wuppertal zumindest Spuren des Bernsteinzimmers zu finden.

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