Bahnsperrung: VRR verspricht Pendlern Verbesserung

Am Bahnhof im Stadtteil hält sechs Wochen erneut kein Zug. Doch dieses Mal gibt es zusätzliche Ersatz-Verbindungen.

Bahnsperrung: VRR verspricht Pendlern Verbesserung
Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Es wird eine lange Durststrecke: Ab dem kommenden Sonntag um 22 Uhr beginnt die Bahnsperrung für die Arbeiten am neuen elektronischen Stellwerk in Vohwinkel. Erst am 30. August um 4 Uhr soll der Betrieb wieder aufgenommen werden. Betroffen ist die 14 Kilometer lange Strecke zwischen Gruiten und Unterbarmen.

Auch am Bahnhof im Stadtteil geht in den kommenden sechs Wochen leider nichts mehr. Pendler müssen auf den Schienenersatzverkehr ausweichen.

Die Busverbindungen hatten während der ersten Sperrung in den Osterferien aber für einigen Ärger gesorgt. Vor allem der fehlende Expressbushalt in Vohwinkel wurde kritisiert. Diesbezüglich müssen die Pendler zwar weiterhin auf das Sonnborner Ufer ausweichen. Immerhin hat der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) aber an anderer Stelle nachgebessert.

Ab dem Bahnhof-Vohwinkel wird zur besseren Anbindung des Stadtteils ein Direktbus bis Mettmann-Stadtwald mit dortigem Anschluss an Regiobahn-Sonderzüge zum Düsseldorfer Hauptbahnhof eingesetzt. Dabei werden morgens vier Fahrten nach Düsseldorf und nachmittags zwei Fahrten zurück angeboten. „Das hatten wir so vorgeschlagen und es ist sehr positiv, dass diese Verbindung nun umgesetzt wird“, sagt der Verkehrsexperte Sebastian Belz.

Er betreibt in Vohwinkel ein Verkehrsplanungsbüro und verfolgt die Entwicklung als sachkundiger Bürger. Belz verweist außerdem auf die wie bisher stündlich verkehrende Buslinie 745 mit Anschluss an die S 28 in Mettmann. Für den Weg nach Düsseldorf werden Fahrgäste etwa 40 bis 45 Minuten brauchen.

„Das ist schon eine Verbesserung zum bisherigen Schienenersatzverkehr“, findet der Experte. Immerhin dauert die Fahrt in die Landeshauptstadt mit den S-Bahn Ersatzbussen knapp eine Stunde — inklusive Umstieg in Düsseldorf-Gerresheim.

Sebastian Belz, Betreiber eines Verkehrsplanungsbüros

Bisher hatte der VRR einen Einsatz der Direktbusse nach Mettmann mit Verweis auf eine damit verbundene Überlastung der S-Bahn-Kapazitäten abgelehnt. Dass es jetzt doch geht, begründet VRR-Sprecher Dino Niemann mit einem neuen Konzept, das in enger Abstimmung mit der Bahn erarbeitet worden sei. „Direktbusse machen nur mit zusätzlichen Sonderzügen Sinn“, erläutert er. Diese müssten am Düsseldorfer Hauptbahnhof „zwischengeparkt“ werden, was einigen logistischen Aufwand bedeute.

Bezirksbürgermeister Heiner Fragemann begrüßt die zusätzliche Verbindung ausdrücklich. „Wir sind froh, dass der VRR auf Druck von Politik und Bürgern nachgebessert hat“, betont er. Natürlich könnten die Bahnkapazitäten aber auch dadurch nicht vollständig aufgefangen werden.

Das bestätigt auch Sebastian Belz. „Auch im Vergleich zur Strecke über Mettmann benötigt der RE nach Düsseldorf im Moment lediglich ein Drittel der Zeit“, erläutert er. Die sechs Wochen Sperrpause seien für Berufspendler eine Situation, die hart an der Belastungsgrenze liege. Allerdings habe der VRR auch bei der Feinjustierung einiges verbessert.

So seien etwa die Betriebszeiten am Morgen ausgeweitet worden, da Pendler wegen der längeren Fahrzeit früher starten müssen. Außerdem wurde die Taktung der Expressbusse am Sonnborner Ufer von 30 auf 15 Minuten erhöht.

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