Ärger im Kanal: Hunderte Häuser in Vohwinkel falsch angeschlossen

Entlang der Kaiserstraße überlastet immer wieder Regenwasser das Kanalsystem. Die Stadtwerke suchen auch mit Kunstnebel nach den Verursachern.

Wuppertal. Seit vielen Jahren erweist sich das Kanalsystem in Vohwinkel als problematisch — und es stößt nach starkem Regen immer wieder an seine Grenzen. Bei der Planung der Sommerbaustelle entlang der Kaiserstraße hat sich gezeigt, was dazu beiträgt: Das Regenwasser etlicher Grundstücke und Häuser strömt unerlaubterweise in den Abwasserkanal.

Im schlimmsten Fall läuft die Leitung über und überflutet ihre Nachbarschaft. Um das in den Griff zu bekommen, suchen die Stadtwerke bereits seit Monaten unter Tage nach den Verursachern. Auf sie kommen unter Umständen Investitionen in die richtige Entwässerung ihrer Immobilien zu.

An der Kaiserstraße habe man ein „ganz gravierendes Problem mit Fremdwasser“, ließ Udo Lauersdorf — bei den WSW für das Kanalnetz verantwortlich — bereits den Verkehrsausschuss wissen. Auf WZ-Nachfrage spricht er von hunderten Fällen, in denen man die Quelle des Regenwassers bereits ermittelt habe.

Dazu wird das Abwassersystem seit Herbst vergangenen Jahres Abschnitt für Abschnitt unter die Lupe genommen — und dabei auch eingenebelt: Mit Kunstnebel, der in den Schmutzwasserkanal geleitet wird und durch seine Anschlüsse bis auf die angrenzenden Grundstücke strömt, lässt sich der Weg des Wassers genau rekonstruieren: Sobald die Schwaden aus einem Rohr für Regenwasser strömen, ist klar, dass hier eine so genannte Fehleinleitung vorliegt.

Dach- und Hofflächen seien gleichermaßen betroffen, und über die Gründe könne man nur spekulieren: Die falschen Anschlüsse sind zum Teil schon Jahrzehnte alt und nur schwer zugänglich — was aber nichts am Handlungsbedarf ändere. Die Informationen über die Fehleinleitungen werden im Rahmen der Untersuchungen — von insgesamt 16 Teilgebieten stehen zwei noch auf der Liste — an die Behörden weitergegeben.

Abgesehen davon, dass zwei Bauleiter als Ansprechpartner für Anwohner und Geschäftsleute zur Verfügung stehen, soll der Ersatzverkehr für die dann ruhende Schwebebahn so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, wie Mathias Sommerauer von den WSW im Gespräch mit der WZ erklärt.

Und wenn der Baustellenmarathon an der Kaiserstraße doch noch länger dauert? Notfalls konnte auch nach den Sommerferien bei laufendem Schwebebahnbetrieb gearbeitet werden — dann aber unter strengsten Sicherheitsauflagen mit Blick auf den Zugverkehr.

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