24 Stunden in Vohwinkel: Die Ruhe vor dem Schülersturm

7 bis 8 Uhr: In der Grundschule Yorckstraße sind Hausmeister, Sekretärin und Frühbetreuer die Ersten.

Vohwinkel. In der Yorckstraße ist es ruhig, an den meisten Häusern sind die Rollläden geschlossen. Die Anwohner schlafen noch. Das wird sich spätestens ändern, wenn in der benachbarten Grundschule der Unterricht beginnt. Doch noch ist kein Schulkind in Sicht.

Es ist 7 Uhr früh und der Einzige, der um diese Zeit im Schulgebäude unterwegs ist, ist Hausmeister Thomas Glusa. Er schließt das Haupttor auf und schaltet die Lampen an, damit die nach und nach eintrudelnden Lehrerinnen nicht im Dunkeln stehen. „Dann mache ich einen Rundgang, um zu kontrollieren, ob es nachts Schäden gegeben hat, zum Beispiel einen Wasserrohrbruch oder eine kaputte Scheibe. Außerdem hat Glusa ein Auge darauf, ob das Schulgebäude am Vorabend richtig gereinigt wurde.

„Danach beginnt der Arbeitstag. Ich telefoniere falls nötig mit Handwerkern oder kümmere mich um den Schulhof“, sagt der Hausmeister. Mit den Schülern versteht er sich gut. „Die möchten mir am liebsten ständig helfen“, sagt er. Das geht heute nicht. Laubpusten steht auf dem Programm. „Dafür muss ich jetzt das Gerät abholen.“

Inzwischen ist auch Sekretärin Kristina Leike eingetroffen. Erste Amtshandlung: Den Anrufbeantworter abhören. „Damit wir wissen, ob sich eine Kollegin krankgemeldet hat und schnellstmöglich die Vertretung organisieren können.“ Darum kümmert sich dann eine Kollegin.

Es ist 7.30 Uhr, die ersten Schüler haben sich auf dem Schulhof eingefunden. „Nur die Schüler, die zur Frühbetreuung kommen, sind noch eher da“, sagt Schulleiterin Ursula Pröbsting, die inzwischen an ihrem Arbeitsplatz eingetroffen ist. „Berufstätige Eltern können ihre Kinder schon um 7.15 Uhr bringen. Sie werden dann in den Räumen des offenen Ganztags bis zum Unterrichtsbeginn betreut“, erklärt Pröbsting auf dem Weg in ihr Büro.

„Haben Sie einen Schlüssel zum Hoftor?“ Der Mann mit dem Kassettenrecorder in der Hand schaut die Schulleiterin fragend an. Ursula Pröbsting kennt ihn. „Der Herr ist vom Medienzentrum und holt kaputte Elektrogeräte zur Reparatur ab“, erklärt sie, während sie die gewünschte Tür aufschließt. Davor warten schon die Schüler und versuchen, an ihrer Schulleiterin vorbei ins Warme zu schlüpfen. Aber Ursula Pröbsting passt auf.

„Die Schüler dürfen ab 7.45 Uhr in die Klassen. Dann sind auch die Lehrerinnen zur Aufsicht da.“ Bis zum Unterrichtsbeginn um 8 Uhr dürfen sie dann frei spielen. Im Büro angekommen bereitet sich die Schulleiterin auf ihre Unterrichtsstunde vor. Sie gibt Musik und kopiert noch einige Unterlagen für die Klasse.

Auf den Gängen setzt Stimmengemurmel ein. Füße trappeln auf den Treppen und in den Schulfluren. Die ersten Schüler erobern für diesen Tag ihre Klassenräume, hängen ihre Jacken an die Haken und planen schon jetzt die Spiele für die Pause.

Dann gibt es auch frische Äpfel, die schon früh morgens von einem Landwirt aus Sprockhövel in großen Stiegen geliefert werden. „Wir machen beim Schulobst-Programm mit“, sagt Pröbsting. Die Äpfel sind klassenweise in Beutel abgepackt und werden jeden Tag von den Schülern am Haupteingang abgeholt.

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