Verein bringt Ronsdorfer Anlagen auf Zukunftskurs

Arbeiten haben begonnen: Das zurückgekaufte Waldstück soll ein echtes Naherholungsgebiet werden.

Ronsdorf. Auf einem entspannten Spaziergang über die Südhöhen können aufmerksame Wuppertaler derzeit viele Veränderungen entdecken. Die ersten Frühlingsblumen strecken ihre Köpfe durch die Schneedecke, und hier und da liegt ein Hauch von Frühling in der Luft. Aber nicht nur die Natur bereitet sich auf den Frühling vor. Auch in dem 1937 von der Wehrmacht beschlagnahmten und 2011 durch den Ronsdorfer Verschönerungsverein zurückgekauften Waldgebiet nördlich der Parkstraße hat sich viel getan: Bäume wurden gefällt, Wege verbreitert und Pflanzungen vorbereitet.

Was auf den ersten Blick wie eine Vorbereitung für forstwirtschaftliche Nutzung aussieht, dient der Verbesserung des Waldes als Naherholungsgebiet. „Wir erneuern hier alte Wege. Die meisten sind im Laufe der Jahre zu Trampelpfaden geworden und müssen nun neu befestigt und ausgebaut werden“, erklärt Bernd Drache, Vorsitzender des Ronsdorfer Verschönerungsvereins.

Dabei gehe es vor allem darum, den Weg wieder zu einem richtigen Wanderweg auszubauen und für Lichteinfall — und somit besseres Wachstum und größere Artenvielfalt — zu sorgen, aber auch die potenzielle Nutzung durch Rettungs- und Nutzfahrzeuge zu ermöglichen.

In den vergangenen Wochen wurden hierfür Bäume entlang des Weges abgeholzt, die teilweise ein Sicherheitsrisiko darstellten, und eine Verbreiterung des schmalen Pfades auf dreieinhalb Meter durchgeführt. Sobald das Wetter Arbeiten im Wald wieder erlaubt, soll der Wegboden durch eine spezielle Schichtung verschiedener Materialien — zum Teil direkt aus dem Aushub der derzeitigen städtischen Baumaßnahmen an der Parkstraße — angehoben und stabilisiert werden, um das ganze Jahr für trockene Füße bei Spaziergängern und Wanderern zu sorgen. „Im Moment liegt der Weg tiefer als der Waldboden drumherum. Das sorgt für einen matschigen Pfad und stehendes Wasser“, erklärt der beratende Revierförster der Stadt, Jan Frieg.

Aber nicht nur in die Verbesserung der Wege investiert der seit 1869 bestehende Verein. Auch ökologisch soll der Wald weiter durch Pflanzungen von Wildkirschen und Robinien entlang der Wege aufgewertet werden. Dadurch wird nicht nur die natürliche Artenvielfalt im Wald erhalten, sondern auch für längere Blütezeiten gesorgt, und somit ein Paradies geschaffen für Insekten und vor allem die heute geschwächten Bienenvölker. Auf lange Sicht soll aber erreicht werden, dass der Wald sich selber aus sät und nicht gepflanzt wird, wie der Vorstand erklärt.

Schon heute zeichnet sich das Waldstück durch Artenvielfalt und viele heimische Tiere aus. So kann der Besucher mit etwas Glück Rehwild entdecken, Hasen beim Spielen zuschauen oder die in toten Bäumen nistenden Bunt- und Grünspechte beobachten.

Für das Anlocken weiterer Kleinvögel wird der Verein auch dieses Jahr mit dem Aufhängen von Nistkästen sorgen, die in Zusammenarbeit mit der Station Natur und Umwelt über das gesamte Gebiet verteilt werden.

Auch für die Zukunft hat der Verein Pläne: Der den älteren Wuppertalern noch bekannte Westfalenblick — ein Aussichtspunkt, von dem aus man bis nach Westfalen sehen kann — soll in den nächsten Jahren wieder hergerichtet werden und mit einer traditionellen Rundbank zu einem Treffpunkt zum Unterhalten, Lesen und Ausruhen werden.

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