Volker Kauder spricht über verfolgte Christen

Der CDU-Bundestagsabgeordnete war zu Gast in Ronsdorf.

Ronsdorf. Von der Predigt bis zum Taizé-Abend reichte das Programm der Allianzgebetswoche, deren Gastgeber in Ronsdorf die Freie evangelische Gemeinde war. Mit dem Vortrag des CDU-Bundestagsabgeordneten Volker Kauder am vergangenen Donnerstag nahm die Woche freilich auch parteipolitische Züge an. Kauder, umstritten etwa wegen seiner Äußerungen zur Familienplanung schwuler und lesbischer Paare, widmete sich in Ronsdorf einem Überraschungsthema: „Einstehen für verfolgte Christen, damit die Hoffnung wächst“.

Den indischen Bundesstaat Orissa erfasste Kauders Rundumschlag ebenso wie die Lage in den arabischen Staaten, wobei vor allem eines belegt werden sollte: Bei der Verfolgung von Christen handele es sich nicht um Einzelfälle, vielmehr seien Christen die am meisten verfolgte Religionsgemeinschaft. Auch die Erklärung zu dieser These lieferte Kauder selbst, indem er feststellte, dass sich das Christentum aufgrund seines Missionsauftrags besonders rasant auf der Welt ausbreite.

Ein wenig fahrig wirkte Kauder immer dann, wenn er persönliche Erlebnisse in seine Thesen einflocht. Der verwickelte Hergang in Orissa etwa, an dem Hindus ebenso wie Maoisten beteiligt waren, schälte sich nicht eben plastisch aus dem Vortrag heraus und erwies sich bei näherer Betrachtung als versteckte Parteiwerbung, in der Kauder sich selbst und der Parteigenossin Merkel die Heldenrolle zuwies.

Nachdem die Maoisten ihre Schelte erhalten hatten, widmete sich Kauder ausgiebig den Muslimen und erwähnte immer wieder deren Intoleranz. Wenn sich Menschen im Abendland nicht mehr öffentlich zum Christentum bekennen würden und hierzulande die Tendenz zur Säkularisierung aller erdenklichen Themen bestehe, so geschehe dies aus Furcht davor, in einen Disput mit Muslimen zu geraten.

Weitere Themen waren die Kölner Moschee und der Besuch des türkischen Premiers Recep Erdogans, sowie dessen Wahlwerbung in Deutschland.

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