Serie "Blick nach Lüttringhausen": Parade seltener Oldie-Schönheiten

Sieben schmucke MG-Y machten bei einer Ausfahrt in Lüttringhausen Station.

Lüttringhausen. „Wir kommen vom platten Niederrhein, deshalb zieht es uns immer wieder ins Bergische“, sagt Fritz Plass als er aus seinem schwarzen Oldtimer, einem offenen, viersitzigen MG aus dem Jahre 1948 steigt, um sich im Schützenhaus Lüttringhausen mit Kaffee und Kuchen zu stärken.

Seit dem Morgen waren er und die anderen Fahrer, die am 5. Sommertreff der MG-Y Gemeinde teilnahmen, unterwegs. Die Ausfahrt hatte am Berliner Hof begonnen, ging quer durchs Bergische Land und endete mit einigen Pausen wieder am Startpunkt, wo Manfred Noll-Baues am Abend zu „Benzingesprächen“ und der großen Siegerehrung eingeladen hatte.

Anlass war der 65. Jahrestag der englischen Automobilmarke MG-Y. „Diese Modelle sind sehr selten, in Deutschland gibt es davon nur noch sieben Stück“, erzählt Noll-Baues, der diese Rallye vor fünf, sechs Jahren ins Leben gerufen hatte. „Wir könnten doch einmal gemeinsam ausfahren, dachte ich mir. Und das hat uns so viel Spaß gemacht, dass wir uns seitdem regelmäßig treffen“, so der Initiator, der für jede Ausfahrt eine andere Strecke ausarbeitet. Am Samstag ging es zunächst bis nach Wiehl, wo sich die Teilnehmer zu einem Mittagessen und einer Fahrerprüfung trafen. Lüttringhausen war die nächste Station. „Hier wird geschossen, die Schießmeister vom Schützenverein übernehmen die Regie“, sagt Fritz Plass.

Bevor es weitergeht, trudelt ein sehenswerter Oldtimer nach dem anderen auf dem Parkplatz ein, fast alle noch in der Originallackierung, die meisten mehrfarbig und bestens in Schuss. Neben zwei Teilnehmern aus England sind auch ein Fahrer aus Holland und einer aus Luxemburg dabei.

„Lackmäßig war mein Auto in Ordnung, als ich es 2003 kaufte. Es war bei der deutschen Botschaft in Indien gelaufen“, erzählt Fritz Plass. Technisch musste aber einiges verbessert werden. Und weil er ein technisches Studium absolviert hatte, konnte der Oldtimer-Fan die Reparatur seines Wagens leicht selbst übernehmen. Nur 877 Fahrzeuge gab es überhaupt von diesem MG-Modell weltweit.

„Weil die Wagen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, könnte man denken, sie seien technisch nicht modern. Das ist aber nicht so. Sie haben bereits ein Stahlschiebedach, ein höhenverstellbares Lenkrad, eingebaute Wagenheber und ein Ein-Kreis-Bremssystem“, lobt Noll-Baues die Technik der Autos, die zwischen 1946 und 1953 entstanden.

Sonntagnachmittag stand dann noch eine Ausfahrt zum Altenberger Dom auf dem Programm, bevor die Teilnehmer sich mit ihren blechernen Schönheiten wieder auf den Heimweg machten.

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