Wuppertal Ronsdorfer Verschönerungsverein: 2012 wurde Wiedervereinigung gefeiert

Lange hatte sich der Verein um sein von der Wehrmacht enteignetes Grundstück bemüht.

Ronsdorf. 2012 wurde in den Ronsdorfer Anlagen die Wiedervereinigung gefeiert. Denn ein Jahr zuvor hatte es der Verschönerungsverein endlich geschafft, „sein“ Grundstück nördlich der Parkstraße zurückzuerlangen.

Verloren hatte es der Verein Ende der 1930er Jahre, als die Nazis den Verein enteigneten. Gebaut werden sollte dort ein Autobahnzubringer, die heutige Parkstraße. Der ehemalige Vorsitzende der Verschönerungsvereins, August Köster, habe sich vehement dagegen gewehrt, letztendlich aber vergebens, verrät die Chronik.

Mehr als 70 Jahren lang bemühte sich der Verein um die Rückgabe. Doch das Gelände wurde zunächst von den Briten, später von der Bundeswehr als Übungsplatz genutzt. Erst als die sich 2004 zurückzog, war der Weg frei — zumindest für Verhandlungen mit Bundeswehr und später dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb, die sich aber noch über Jahre hinzogen.

Begonnen hatte die Historie des Vereins 1869. 38 Ronsdorfer hatten sich damals bei der Gründung zusammengefunden. Ziele waren unter anderem, wie die Chronik verrät, die Verbesserung der Wegeverhältnisse, das Aufstellen von Bänken und die Planung kleinerer Verschönerungen. „Der Verschönerungsverein sah sich für den ganzen Verein zuständig“, sagt Ehrenmitglied Bernd Drache. 1876 entschloss sich der RVV dann, Grundstücke im Namen des Vereines zu erwerben und eigene Anlagen einzurichten. Über die Jahre vergrößerte sich der Bestand. Neue Parzellen wurden hinzugekauft.

Bilder im Gerätehaus bieten ungewohnte Anblicke aus jener Zeit. „Die Straßenbahn fuhr hier zum Beispiel durch“, sagt der Vorsitzende Michael Heil und zeigt eine Ansicht aus den 1950er Jahren. 1959 wurde diese stillgelegt, die Trasse sei aber noch an einigen Stellen zu sehen.

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