Neue Goldbrücke führt über den Zufluss der Ronsdorfer Talsperre

6000 Euro Zahngold: Zahnärzte spenden Eichenholzbrücke.

Ronsdorf. „So taufen wir Dich auf den Namen . . .“ Aäh, an diese Kleinigkeit hatte bis gestern niemand gedacht. Aber ein Name war im Handumdrehen gefunden: Goldbrücke. Sinniger Hintergrund dieses Namens ist die Tatsache, dass die Mittel für den Bau der neuen Fußgängerbrücke über den Saalbach aus dem Erlös von Zahngold stammen.

Im vergangenen Herbst waren zwei Brücken über Zuflüsse der Ronsdorfer Talsperre wegen Baufälligkeit entfernt und durch Furten ersetzt worden. Neubauten waren aus der Stadtkasse nicht zu finanzieren, weil es sich um freiwillige Leistungen gehandelt hätte, die von Düsseldorf untersagt worden wären, so die Stadt. Als Retter in der Not sprang die Offene Gemeinschaft Wuppertaler Zahnärzte (OGWZ) ein. In rund 20 dazugehörigen Praxen werden Patienten regelmäßig um die Spende von Altgold gebeten. In der Vergangenheit konnte daraus auch schon eine Spende an das Kinderhospiz ausgezahlt werden. Nun kamen 6000 Euro für den Bau einer 5,5 Meter langen Eichenholzbrücke über den Saalbach zusammen.

Allen Unkenrufen zum Trotz reichte der Betrag für den Brückenbau, der binnen weniger Wochen abgeschlossen war. Nach Auffassung von Forstabteilungsleiter Albert Vosteen wird die Brücke zwei Jahrzehnte lang ohne Reparaturmaßnahmen ihren Dienst tun. Damit sich diese Prognose erfüllt, wird auch Glück erforderlich sein, denn gegen Vandalismus ist kein Menschenwerk gefeit. Dass die Einweihung ausgerechnet an einem klassischen Unglückstag stattfand, ist auf dem Widmungsschild nicht notiert. Dort ist lediglich der 13. April 2012 ohne den Freitag eingraviert.

Lothar Nägelkrämer, Ronsdorfs Bezirksbürgermeister, erinnerte zur Einweihung daran, dass ohne bürgerschaftliches Engagement in Zukunft wenig in der Stadt zu bewegen sein wird. Insofern ist die Spende der Zahnarztgemeinschaft ein willkommenes Geschenk. Deren Vorsitzender Erhard Kessling konnte freilich nicht versprechen, dass auch die zweite Brücke an der Talsperre aus OGWZ-Spenden finanziert werden könne. Die Entscheidung über die Verwendung der Golderlöse treffe jeweils die Gemeinschaft.

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