Kaum Bauland auf den Südhöhen?

Die Cronenberger Bezirksbürgermeisterkennen keine geeigneten Flächen. In Ronsdorf sieht das anders aus.

Kaum Bauland auf den Südhöhen?
Foto: Stefan Fries

Cronenberg/Ronsdorf. Gesucht: 110 Hektar Land für wertigen Wohnungs- und Hausbau. Nach dem Antrag von SPD und CDU stellt sich in Wuppertal die Frage: Wo sind geeignete Flächen zu finden? Der Blick der Verwaltung, die bis zum Dezember über ihre „eingeleiteten Maßnahmen“ in Bezug auf die Bauland-Suche berichten will, wird zwangsläufig auch zu den Südhöhen schweifen. Dort gibt es einerseits viel Grün für den Häuslebauer und andererseits an vielen Punkten eine gute Autobahnanbindung.

Doch in Cronenberg winken die Bezirksbürgermeister bei der Frage nach geeigneten Flächen ab. Der WZ sagte Ursula Abé (SPD): „In Cronenberg ist wenig.“ Sie sehe kaum Potential für den Wohnungsbau, zumindest „nicht viel Zusammenhängendes“.

Ihr Stellvertreter Michael-Georg von Wenczowsky sieht die Flächensuche zwangsläufig an Cronenberg vorbeiziehen: „Ich glaube kaum, dass uns das betrifft.“ Das viele Grün im Stadtteil sei kaum für Bauvorhaben geeignet. „Da befinden wir uns schnell im Landschaftschutz- oder Naturschutzgebiet“, sagt von Wenczowsky. Und dass die Politik hier eine Änderung herbeiführen möchte, könne er sich kaum vorstellen. „Ich kann nicht sagen, wo diese 110 Hektar sein sollen. Das muss die Verwaltung feststellen.“

Lediglich eine kleinere Bautätigkeit stecke in der Pipeline: Der Bebauungsplan 1229 „An der Museumsbahn“ hat das Ziel, an der städtischen Fläche zwischen Berghausener Straße und Greueler Straße, oberhalb der Museumsbahntrasse Ein- und Zweifamilienhäuser zuzulassen. Auf einer Fläche von rund 6300 Quadratmetern sind rund zehn Grundstücke geplant. Vor 2018/19 soll jedoch nichts passieren. Das Vorhaben zog bereits den Ärger der Burgerinitiative Landschaftsschutz Greuel-Moschenborn auf sich, die das Quelleinzugsgebiet des Moschenborn gefährdet sieht.

Mit Freude blickt Ronsdorfs Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Gieskes (SPD) auf eine mögliche Erweiterung seines Stadtteils. „Ich denke, dass Ronsdorf ein bevorzugtes Wohngebiet ist, daher haben wir natürlich diesen Aspekt im Blick“, sagt er. Und ja, neues Bauland sei auf jeden Fall in Ronsdorf zu finden.

Das ehemalige Gelände der Kabelwerke Reinshagen habe viel Potential — und zwar nicht nur für Wohnbebauung. „Das ist ein sehr großes Mischgebiet. Vielleicht lässt sich dort sogar Wohnen und Gewerbe realisieren.“

Eine weitere mögliche Fläche sieht der Bezirksbürgermeister auf dem Gelände der heutigen Bereitschaftspolizei an der Müngstener Straße, die Anfang 2019 an die Parkstraße ziehen soll. An dieser Stelle ist schon offen über eine mögliche Wohnbebauung — und bekanntlich auch über einen möglichen Forensik-Standort — gesprochen worden. Das Grundstück gehört allerdings dem Land.

Seinem CDU-Stellvertreter Kurt von Nolting fällt die Fläche an der Lüttringhauser Straße ein, die einmal als Erweiterung für den dortigen Friedhof dienen sollte und für diesen Zweck nun nicht mehr benötigt wird. „Das wird ganz sicher einmal Bauland“, sagt von Nolting. Größeres Potential sehe er in Ronsdorf jedoch nicht und erinnert sich an das gescheiterte Vorhaben, an der Luhnsfelder Höhe ein größeres Gebiet für Häuslebauer auszuzeichnen (siehe Kasten).

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