Hohlweg: Eine Verkehrsader aus dem Mittelalter

Der Hohlweg Langenhaus-Neuland ist nun Bodendenkmal.

Ronsdorf. Für Unbedarfte schaut er aus, wie ein gewöhnlicher Spaziergängerpfad durch Gottes schöne Natur. Doch seit gestern ist es amtlich: der Weg am Ronsdorfer Wald hinter der Heidter Straße, Ecke Rädchen, ist ein Bodendenkmal. Vor etwa eineinhalb Jahren stellte Klaus Goebel, Historiker und interessierter Bürger, im Ressort Bauen und Wohnen der Stadt einen entsprechenden Antrag. Dem entsprach jetzt die Untere Denkmalbehörde.

Warum dieser sogenannte Hohlweg, der sich quasi entlang der Stadtgrenze zwischen Wuppertal-Ronsdorf und Remscheid-Lüttringhausen entlangschlängelt, schützenswert ist, erläutert Uwe Haltaufderheide, Fachreferent Denkmalschutz, bei der Besichtigung vor Ort: "Dieser Abschnitt ist Teil eines alten, überregionalen Verkehrsnetzes und für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Region von großer Bedeutung." Wahrscheinlich 1715 das erste Mal urkundlich erwähnt, markierte dieser Weg seit dem Mittelalter "die wichtigste Verbindung zwischen dem Tal der Wupper und Lüttringhausen. Auf dieser Route wurden in die eine Richtung Kohle transportiert und auf dem Rückweg Produkte der Schmieden gebracht" - so der Historiker Goebels. Tief eingeschnitten seien die Spuren der Ochsenkarren und Pferdewagen, erklärt der Fachmann Details am Walduntergrund.

Uwe Haltaufderheide ergänzt: "Dieser Streckenabschnitt erzählt nicht nur über die Geschichte der Transportwege." Einzelstücke wie Münzen oder Werkzeugteile als historische Fundstücke seinen in den tieferen Erdschichten noch immer vergraben. 38 Bodendenkmäler gibt es bislang in Wuppertal, der "Hohlweg historische Landstraße", so wird der Abschnitt im offiziellen Amtsdeutsch genannt, ist nach einem Teilstück am Westfalenweg der zweite Hohlweg.

Kaum, dass der etwa 400 Meter lange Pfad, im Sommer übrigens idyllisch von blühenden Bäumen gesäumt und ein romantischer Spazierweg, nun als Bodendenkmal unter Schutz gestellt ist, denken Klaus Goebel und seine Mitstreiter darüber nach, wie denn der bislang sperrig benannte Waldweg hübscher umzubenennen sei. Vorschläge hierzu kann jeder Bürger machen und bei Uwe Haltaufderheide einreichen.

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