Erbschlö: Sorgen um die JVA-Baustelle

Wenn ab 2009 das Gefängnis gebaut wird, drohen den Anwohnern bis zu 40 Laser mehr pro Stunde.

Ronsdorf. Noch gibt es kein Baurecht für die Justizvollzugsanstalt und die Landesschulen auf Scharpenacken. Die Ausschreibung läuft bereits, aber eine Vergabe ist noch nicht erfolgt. Die Planungen für die Großbaustelle laufen aber bereits auf Hochtouren.

Während einer Sondersitzung der Bezirksvertretung Ronsdorf informierte Jens Emig vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes NRW (BLB) über die zusätzliche Belastung durch den Lkw-Verkehr. Gegenüber ersten Planungen wurde der Bodenaushub nochmals um 45 Prozent gesenkt. Dennoch: 125.000 Kubikmeter müssen abtransportiert werden. Die dafür benötigten 40-Tonner müssen über die Straße Erbschlö und über die Einfahrt zur ehemaligen Standortverwaltung (Stov) an- und abfahren. 72 Prozent der Abfahrten mit dem Abraum sollen über die Einfahrt zur Stov in die Parkstraße geleitet werden.

Deshalb wird dort eine zusätzliche Ampel installiert, deren Schaltung eine grüne Welle auf der Parkstraße ermöglicht. 90 Prozent der Fahrzeuge fahren Richtung Lichtscheid und nur zehn Prozent in Richtung Blombach. Eine Verkehrsgutachterin hatte ermittelt, dass die Parkstraße diesen zusätzlichen Verkehr durchaus noch aufnehmen könne. Emig sprach von 35 bis 40 Lkw pro Stunde in den Hauptzeiten. Einige Kleinlaster und Personenwagen kämen später noch hinzu.

Die Belastung gilt allerdings nur für den ersten Schritt der Bauarbeiten, laut Plan ab Februar 2009. Dann wird in der Spitzkehre der Straße Erbschlö eine Entwässerungsmulde angelegt. Wie die Lkw-Belastungen während der Hochbauphase ausfallen, konnte Emig noch nicht sagen: Dies hänge von der ausführenden Baufirma ab.

Erhebliche Zweifel hegten Alexander Schmidt (FDP) und Michael Hohagen (Grüne), ob die Parkstraße diese zusätzlichen Fahrzeuge wirklich ohne größere Probleme aufnehmen könne. "Ich kann nicht nachvollziehen wie dies ohne nennenswerte Beeinträchtigungen ablaufen soll", sagte Michael Hohagen.

Auch Hans-Peter Kaiser, Anlieger an der Erbschlöer Straße, macht sich Sorgen - um die Sicherheit der Fußgänger, insbesondere der Kinder, und um den zusätzlichen Schmutz. Emig versprach ihm, dass an einem Wegekonzept parallel zur Erbschlöer Straße gearbeitet werde. Die Fahrzeuge würden zudem noch auf der Baustelle gereinigt, um nicht zu viel Schlamm auf der Straße zu hinterlassen.

Läuft alles nach Plan, sollen alle Arbeiten bis zum Jahresende 2010 abgeschlossen sein.

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