Eierlotten fürs Bandwirker-Bad

Der Förderverein lud zum „Eierbingo“ — sogar aus Krefeld kamen Spieler angereist.

Ronsdorf. Bingo ist ein Klassiker. Aber Bingo um Eier? „Eierlotten — das gibt es nur in Ronsdorf“, sagt Jürgen Windgassen, Vorsitzender des Fördervereins Bandwirker-Bad. Ein paar andere Orte im Bergischen Land gibt es zwar sicher noch, wo Eierbingo gespielt wird, aber gerade beim Förderverein hat die Veranstaltung Tradition, 90 Spieler sind diesmal im Restaurant L’Ancora dabei. Wie beim klassischen Bingo geht es darum, die richtigen Zahlen zu sammeln. Gelingt das einem Teilnehmer, muss er laut „Bingo“ rufen. Der Sieger einer Runde erhält beim Eierlotten immer 60 gekochte und bunte Eier, sowie verschiedene Zugaben wie Eierlikör, ein Sixpack Bier oder eine Flasche Wein.

Die Stimmung beim Eierlotten ist dementsprechend ausgelassen. Bis spät in den Abend hinein wird gespielt. Jeder Teilnehmer musste zu Beginn ein Startgeld bezahlen — alle Einnahmen kommen komplett dem Bandwirker-Bad zugute. „Es ist wichtig, dass das Schwimmbad bei uns bleibt“, sagt Bingospieler Ekkard Scheibeler. „Für Viele bietet es die Möglichkeit, in der nahen Umgebung Sport zu machen und gerade für die Älteren ist das Bad besonders wichtig um in Kontakt mit Anderen zu treten“, fügt er hinzu.

Jeder Euro wird dringend benötigt, um die Instandhaltung des Bandwirker-Bades zu sichern. Jährlich werden 300.000 Euro fällig. Windgassen rechnet vor: „Wir bauen jedes Jahr ein Einfamilienhaus.“ Doch es lohne sich, Jahr für Jahr für das Bad zu kämpfen. Da sind sich die Ronsdorfer einig.

Mit viel Engagement versuchen sie, das einzige Schwimmbad in Ronsdorf zu halten. „Das Wuppertal so viele Einrichtungen schließen muss, ist eine Katastrophe. Dass die Bürger sich hier für ihr Bad so einsetzen, ist bewundernswert“, sagt Teilnehmer Rudolf Schnäbeling.

Und so wird stundenlang fleißig Bingo gespielt. Sogar aus Krefeld haben die Ronsdorfer Bekannte eingeladen, um an der Aktion teilzunehmen. „Wir kannten Eierlotten nicht, wollten es aber unbedingt kennen lernen“, sagt Irmgard Dannehl und hat sichtlich Spaß am Spiel. Und so verläuft der Abend dann auch so, wie es sich das Ronsdorfer Urgestein Gerd Nolzen zu Beginn gewünscht hat: „Es geht darum, dass das Bad erhalten bleibt — und wir einen schönen Abend hier haben.“ Mit dem schönen Abend soll er Recht behalten — und hoffentlich auch mit der Erhaltung des Schwimmbades.

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