Chorgesang — einer großen Tradition verpflichtet

Evangelischer Männerchor feiert 130-jähriges Bestehen mit einem Festkonzert.

Ronsdorf. Was passte besser in der Lutherkirche in Ronsdorf als das Konzert zum 130-jährigen Bestehen des Evangelischen Männerchores mit einem Spruch von Namensgeber Martin Luther über die Musik zu beginnen: „Ich liebe die Musik. Die Musik ist ein Geschenk Gottes und macht fröhliche Herzen. “

Dass auch die Sänger ihr Herz an die Musik verloren haben, zeigten sie am Samstag zu ihrem Jubiläumskonzert. Ihr Ziel ist es, das Wort Gottes im Lied zu verkünden und das schon seit 1883. Damals wurde der Chor mit 23 Sängern gegründet, die Wurzeln liegen im CVJM. Heute sind es immer noch 22 Aktive.

„Gründungsmitglieder haben wir aber nicht mehr“, scherzte Christoph Ibach, der als jüngstes Mitglied auch schon immerhin fast 30 Jahre dabei ist. Auf die längste Mitgliedschaft kann Kurt Heinrichs zurückblicken, der seit stolzen 67 Jahren im Chor seine Stimme erklingen lässt.

In einem kurzen historischen Abriss wurde auch die düstere Zeit des Nationalsozialismus erwähnt, in welcher der Männerchor alle Noten und seinen Konzertflügel verlor. Stolz ist man auf die, nach dem Komponisten Carl Friedrich Zelter benannte Zelterplakette, die Chorvereinigungen mit besonderem Verdienst um die Pflege der Chormusik verliehen wird.

Unter dem Dirigat von Dieter Emde steht der Chor seit über 40 Jahren und beim Jubiläumskonzert führte er ihn souverän und fein austaktiert durch das Programm. Unter dem Motto „Jauchzet dem Herrn alle Welt“ kam geistliche Musik aus unterschiedlichen Epochen und von verschiedenen Komponisten zu Gehör. Wie hingehaucht wirkten manche Passagen im Wechsel mit kraftvollen Crescendo, wie in dem Lobgesang zum Sanctus „Heilig, Heilig ist der Herr“ von Franz Schubert. Zu einem musikalischen Rendezvous hatte der Evangelische Männerchor den Evangelischen Chor, den Gemischten Chor Linde und die Mezzosopranistin Heike Bader geladen. Ihre wohltönende Stimme erfüllte von der Empore aus mit biblischen Liedern von Antonin Dvorak die Kirche. Andächtige Stille auch bei „Vater unser“ und dem „Nachtgebet“ von Josef Rheinberger. Das Doppelquartett des Evangelischen Männerchores überzeugte mit dem Totengedenken „Beati mortui“ sowie dem „Periti autem fulgebunt“ von Felix Mendelssohn Bartholdy. Kantor Christian Auhage begleitete die Sängerinnen und Sänger an Orgel und Klavier.

Eng verbunden fühlt sich der Chor mit der Gemeinde, probt er dort doch unentgeltlich jede Woche. Pfarrerin Friederike Slupina-Beck dankte dem Chor für das Engagement, denn „Singen war der Herzschlag der Reformation.“

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