Bandwirkerbad auf der Kippe: Der Förderverein gibt nicht auf

Der Förderverein startet Spendenaktion und gibt den Kampf nicht auf.

Ronsdorf. Der Gemeindesaal der freien evangelischen Gemeinde in Ronsdorf ist rappelvoll. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Fördervereins Bandwirker-Bad herrscht eine aufgeregte Stimmung. Die etwa 165 engagierten Ronsdorfer haben allen Grund dazu: Ihr Schwimmbad ist im nächsten Jahr akut von der Schließung bedroht.

Während der Verein bisher nur die Personalkosten tragen musste, gibt die Stadt Wuppertal, die von ihr bisher übernommenen Betriebs- und Energiekosten, nun an die Ronsdorfer ab. Damit gerät der Verein in eine schwierige Situation: Durch die Streichung der städtischen Finanzmittel fehlen ihm pro Jahr etwa 100.000 Euro.

Zu der Versammlung hatte neben dem Förderverein auch die von ihm gegründete Betreibergesellschaft BaRon Betriebs-Unternehmensgesellschaft geladen, die den Betrieb des Bades übernimmt. Hauptprogrammpunkt des Abends: die Abstimmung darüber, ob die nächsten Jahresmitgliederbeiträge abgebucht werden dürfen oder nicht.

Die Entscheidung fiel einstimmig und war enorm wichtig, weil sich die Mitglieder damit dafür aussprachen, alles erdenklich Mögliche zu tun, um ihr Schwimmbad zu erhalten. Im Falle einer Schließung könnte der Verein die Beiträge nämlich nicht wieder zurückzahlen.

Doch die Beiträge allein reichen für die Deckung der fehlenden 100.000 Euro natürlich nicht aus. Deshalb hat der Verein eine Spendenaktion gestartet. Er appelliert an die Ronsdorfer, sich für ihr Bad stark zu machen und es finanziell zu unterstützen. Der Vorsitzende des Fördervereins, Jürgen Windgassen, beschreibt die Situation so: „Es geht auch im neuen Jahr auf jeden Fall weiter. Wie weit es aber geht, hängt von den Ronsdorfern ab.“

Die Mitglieder — die meisten von ihnen nutzen das Schwimmbad regelmäßig — beteiligten sich rege an der Diskussion und machten viele ambitionierte Vorschläge, wie sich ihr Schwimmbad noch retten ließe. Der Vorsitz des Vereins nahm alle Anregungen dankend an, musste jedoch häufig darauf hinweisen, dass viele von ihnen nicht realisierbar sind. Dennoch freuten sich die Vorsitzenden über das Engagement der Anwesenden. „Die Diskussion war sehr gut, machen Sie in jedem Fall weiter so“, freute sich Hans-Walter Westebbe, Mitglied der BaRon-Geschäftsführung. „Wir haben heute gesehen, dass trotz der vielen Ideen des Vorstandes, von Ihnen immer weitere und interessante Anregungen kommen. Zusammen haben wir eine Chance, lassen sie sie uns nutzen.“

Das Ronsdorfer Bandwirker Bad steht für eines von vielen Beispielen für die Sparmaßnahmen der Stadt. Deswegen sind nicht nur die Ronsdorfer dazu aufgerufen zu spenden. Aus Solidarität für das Bad können sich natürlich auch alle anderen Wuppertaler Privatleute und Unternehmen an der Spendenaktion beteiligen, worauf der Förderverein hofft.

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