Bandwirker-Bad: Ehrenamtliche Betreiber geben nicht auf

Noch ist offen, wie die knapp 100 000 Euro für die Betriebskosten aufzubringen sind.

Ronsdorf. „Es geht nach dem 1. Januar 2012 weiter“, sagt Jürgen Windgassen. Der 1. Vorsitzende des Fördervereins Bandwirker-Bad Ronsdorf hat am Freitagnachmittag in das von der Schließung bedrohte Hallenbad geladen. „An uns soll es nicht liegen“, ließ er stellvertretend für den 600 Mitglieder zählenden Förderverein keinen Zweifel an der Motivation aufkommen, alles dafür zu tun, das Bad zu erhalten.

Wie die geschätzten Kosten von jährlich knapp 100 000 Euro tatsächlich aufgebracht werden sollen, erläuterten er und Thomas Heider von der Betriebsgesellschaft Baron nicht. „Das können wir nicht, weil uns bislang noch keine konkreten Zahlen seitens der Stadt vorliegen“, sagt Jürgen Windgassen. Vor allem sollen Möglichkeiten und Pläne, die fehlenden Summen aufzutreiben, zunächst in der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 28. November besprochen werden, bevor man damit an die Öffentlichkeit geht.

Doch auch, wenn der Finanzplan noch nicht bis auf den letzten Cent hinterm Komma erstellt ist, haben die Mitglieder des Fördervereins längst Ideen und Pläne entwickelt, welche langfristigen Maßnahmen ergriffen werden könnten. „Es liegt an den Ronsdorfern, ob das Bad erhalten bleibt oder nicht“, lautet der direkte Appell an alle Bürger, sich finanziell zu engagieren. Der Spendenaufruf, sichtbar gemacht durch Plakate und Anzeigen, läuft ab kommender Woche und „so lange, bis wir das Geld zusammen haben“.

Auf der Homepage des Fördervereins soll ein Spendenbarometer eingerichtet werden, das den Stand der Dinge wiedergibt. Besonders sollen Ronsdorfer Firmen animiert werden, sich zu beteiligen. „Hier könnte darüber nachgedacht werden, ob es als Gegenleistung dann Vergünstigungen bei einem Mitarbeiter-Schwimmen oder Ähnliches gibt“, sagt Thomas Heider.

Mit dem Finanzplan für 2012 konnte der Förderverein das von der Stadt im Haushalt für denselben Zeitraum errechnete Defizit bereits um 405 000 Euro, also 80 Prozent, reduzieren. Ein gewaltiger Posten machen die Energiekosten aus. „Wer diesbezüglich Ideen hat, soll sie uns gerne mitteilen“, fordert der 1. Vorsitzende alle auf, mitzudenken.

Würde das Bad geschlossen, bedeutete das für Ronsdorf, dass ein ortsnahes Schwimmen für durchschnittlich 7800 Schüler pro Jahr wegfiele. 32 000 Besuche waren jährlich durch Vereine zu verzeichnen, weitere durchschnittlich 4600 Schwimmer kamen nach ärztlicher Verordnung.

„Alles zusammengerechnet, ergibt sich für das Ronsdorfer Bad in den vergangenen fünf Jahren eine durchschnittliche Frequenz von 79 704 Besuchern im Jahr“, so Windgassen. Und damit das zukünftig so bleibt, wollen er und seine Mitstreiter für den Erhalt des Schwimmbades weiterkämpfen.

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