Auf ins Bandwirker-Bad: Der Förderverein hat viel vor

Der Förderverein und die Betreibergesellschaft haben viel vor. Unter anderem ist eine Cafeteria geplant.

Ronsdorf. Ein Handzeichen reicht. Die ältere Dame im Wasser streckt nur drei Finger aus, und Corina Sidon, die im Glashäuschen des Ronsdorfer Hallenbades sitzt, weiß Bescheid. „Das heißt Kaffee um drei“, sagt die Schwimmmeister-Gehilfin und schmunzelt. Die Kanne wird sie später vorbereiten. Ein ganz besonderer Service im Bandwirker-Bad,

„Wir müssen das Angebot doch attraktiv machen“, sagt Jürgen Windgassen, Vorsitzender der Fördervereins. Das fange bei Kleinigkeiten an. Am 1. März hat die Betreibergesellschaft BaRon das ehemals städtische Bad übernommen — einziger Gesellschafter ist der Förderverein. Windgassen weiß, dass er und seine Mitstreiter sich einer Mammutaufgabe gestellt haben. „Mit einem Spaßbad können wir nicht mithalten“, sagt er, aber man müsse den Leuten trotzdem etwas bieten. Eine Cafeteria ist zum Beispiel geplant, nicht mehr genutzte Umkleidekabinen sollen dafür weichen, erzählt Windgassen.

Währenddessen ziehen etwa 25 Schwimmer ihre Bahnen. Ein normaler Betrieb für den Nachmittag, sagt Sidon, die bis Ende der 90er-Jahre bereits im Ronsdorfer Bad gearbeitet hatte, danach aber den Beruf wechselte. Zurück ins Bandwirker? „Ich habe etwas gezögert“, sagt die 45-Jährige. „Mich hat aber beeindruckt, was der Verein hier auf die Beine gestellt hat.“

510 Fördermitglieder gibt es. Windgassen räumt ein: „Wir brauchen mehr.“ Denn im kommenden Jahr wird die finanzielle Belastung deutlich größer. Derzeit muss der Verein vor allem die Personalkosten für Sidon und sechs weitere Mitarbeiter im Bad stemmen. 2012 würden aber etwa auch die Energiekosten dazu kommen. „Ohne Zuschüsse wird es kaum funktionieren“, sagt Thomas Heider, Vorsitzender von BaRon. Er spricht aber bereits von einem „super Start“. In den Vorjahren kamen knapp 29 000 Besucher jährlich im Schnitt. Auch hier hofft der Verein auf Zuwachs.

Ronsdorf ohne Bad? „Das geht doch nicht“, sagt Martha Meister (81). „Meinen Kindern und Enkelkindern habe ich hier schon das Schwimmen beigebracht.“ Das Bandwirker-Bad habe einfach „etwas Persönliches“. Sie engagiert sich nicht nur im Verein, sondern kündigte gleich an, Pflanzen für die Schwimmhalle zu spenden. Matthias Prick (74), auch ein Stammkunde, kümmert sich um die Außenanlagen. Statt Gestrüpp wachsen dort jetzt Blumen. Windgassen ist überzeugt: „Je mehr wir alle leisten, desto schwieriger wird es für die Stadt, das Bad zu schließen.“

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