Aktionstag: Das Bandwirker-Bad braucht noch mehr Hilfe

Beim Aktionstag gab’s viel zu sehen. Die Resonanz ließ aber zu wünschen übrig.

Ronsdorf. Philipp und Linus schwimmen im Bandwirker-Bad fleißig eine Bahn nach der anderen — ein Ende scheint bei den beiden vorerst nicht in Sicht. Ob dem Stadtbad hingegen ein Ende droht, wird sich in naher Zukunft zeigen. Den Förderverein plagt ein Defizit von etwa 75.000 Euro. Mit dem Sponsorenschwimmen der Ronsdorfer Sportvereine sollte also Geld in die klamme Vereinskasse gespült werden. Philipp und Linus, die sich praktischerweise von ihren Eltern sponsern ließen, hatten allerdings nur wenige Mitstreiter im Wasser. Nur 21 Aktive waren dem Aufruf gefolgt — zum Leidwesen von Jürgen Windgassen, dem Vorsitzenden des Fördervereins.

„Wir hatten auf wesentlich mehr Schwimmer gehofft“, gab der etwas enttäuscht zu Protokoll. So hätten die beteiligten Sportvereine vorab deutlich mehr Mitglieder angekündigt. „Da steckt man leider nicht drin“, sagte Windgassen, der hofft, dass beim geplanten Sponsorenschwimmen der Schulen im Herbst mehr Kinder und Jugendliche ins Wasser gehen. Immerhin freute er sich über die geschwommenen Distanzen. Zudem hatte die DLRG zu einem Aktionstag eingeladen: Im und um das Bad präsentierten sich unter anderem die Rettungstaucher.

Petra und Lutz Kolitschus ist es wichtig, dass ihre Söhne Philipp und Linus auch weiterhin die Möglichkeit haben, ihre Freizeit aktiv zu gestalten und sich mit Freunden im Schwimmbad treffen zu können. Mit der Schließung des Bads würde auch ein Treffpunkt für soziale Kontakte fehlen. „Für uns als Ronsdorfer ist die Lage des Schwimmbads ideal. Meine Kinder können das Schwimmbad zu Fuß erreichen und haben somit die Chance, etwas alleine zu unternehmen“, erzählt Petra Kolitschus. Durch die Ortsnähe und den Treffpunktcharakter des Hallenbads würden alle Altersklassen angesprochen werden. Auch die älteren Ronsdorfer nutzen das Bad, so Kolitschus. Sie schwimmen ihre Bahnen mittags, nachdem die Schulklassen ihren Kurs hinter sich gebracht haben und bevor die Schwimmvereine ihr Training beginnen.

Diese Unterteilung in einen Dreierblock sieht Jürgen Windgassen als Kosteneinsparung: „Die Schulen und Schwimmvereine haben Trainer und Lehrer als Aufsichtspersonal. So müssen wir lediglich in der Mittagszeit für die Öffentlichkeit Personal einstellen.“

Damit aber auch Einnahmen in die Vereinskasse fließen, hat der Förderverein einen Antrag auf Zuschuss aus den freien Mitteln der Bezirksvertretung Ronsdorf (Sitzung am 8. Mai) gestellt. Sollte der Förderverein die Summe von 2 220 Euro erhalten, könnten 67 Kindergartenkinder kostenlos unter fachlicher Leitung das Schwimmen erlernen. Weiterhin hofft der Förderverein auf Patenschaften, die für das Schwimmbad übernommen werden, und vor allem auf neue Vereinsmitglieder. Dennoch ist Jürgen Windgassen zuversichtlich: „Wir leben zwar von Monat zu Monat, aber es sieht ganz gut aus.“

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