Prozess nach Brand im Marienheim
Zwei junge Männer werden der Brandstiftung im ehemaligen Krankenhaus beschuldigt.
Hardt. Noch während die Feuerwehr versuchte, den Großbrand im Marienheim in den Griff zu bekommen, meldeten sich zwei junge Männer (18 und 19 Jahre alt) bei den Polizisten vor Ort: Drei Männer hätten sie gesehen, die aus einem Kellerfenster geklettert seien. Beschreiben konnten sie die Täter sehr genau. Doch bevor die Beamten eine Fahndung einleiteten, bewiesen sie Spürsinn. Sie baten die Männer aufs Revier und befragten sie getrennt. Wenige Stunden später gestanden die Männer, das Feuer selbst gelegt zu haben. Das war im Dezember 2011. Ende des Monats steht der Prozess gegen die Heranwachsenden an.
Dabei geht es nicht nur um das Feuer. Wie die geständigen jungen Männer ausgesagt haben, war ihr Motiv eine andere Straftat: Sie seien zunächst nur durch ein Kellerfenster in das ehemalige Krankenhaus (siehe Kasten) eingestiegen, um Gegenstände zu suchen, die sich zum Verkauf eignen.
Im Dachgeschoss des Gebäudes sei dann allerdings eine schlimme Erinnerung hervorgerufen worden: Etwa ein Jahr zuvor soll eine Freundin der Angeklagten im Marienheim vergewaltigt worden sein. Man sei „wütend auf den Raum“ geworden — die Idee entstand, den Raum anzuzünden.