Tag der offenen Tür : Zum Probeunterricht an der Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule
Die Else-Lasker-Schüler-Gesamtschule lud zum Tag der offenen Tür ein und präsentierte ihr Konzept. Unter anderem konnten sich die Besucher über die Profilklassen informieren.
Elberfeld. Amir (16) aus dem Irak spielt gefühlvoll auf dem blauen Klavier, das am Samstag der Ausgangspunkt für die Führungen durch die Else-Lasker-Gesamtschule war. Die jungen Lehrerinnen Bianca Dochow und Beate Peter zeigten Eltern und angehenden Schülerinnen und Schülern am Tag der offenen Tür die drei großen Gebäude der — nach eigenem Selbstverständnis — „Kulturschule“. 1350 Mädchen und Jungen aus insgesamt 47 Ländern werden dort von einem 134 Lehrkräfte starken Kollegium von der fünften Klasse an unterrichtet.
Dorothee Kleinherbers-Boden, die Schulleiterin, erklärt die Besonderheiten der „Else“, an der die Mädchen und Jungen die Möglichkeit haben, eine der vier Profilklassen — Musik-, Theater-, Technik- und Ingenieurwesen oder Naturwissenschaft — zu besuchen, in denen an zwei Stunden pro Woche neben dem normalen Unterricht besondere Fähigkeiten und Leidenschaften gefördert werden.
Wer sich für keine der Profilklassen entscheiden kann, der hat die Gelegenheit, an einer der zahlreichen Arbeitsgemeinschaften der verschiedensten Richtungen wie zum Beispiel Computer, Fußball oder Hauswirtschaft teilzunehmen.
Am Samstag hatte jedes Kind, das mit seinen Eltern gekommen war, Gelegenheit, probeweise an einem Unterricht teilzunehmen, wobei die Musikbegeisterten versuchen konnten, einer riesigen, recht antik wirkenden Tuba Töne zu entlocken, ein Schlagzeug zu testen, Harfe oder Geige zu spielen. „Aktives Musizieren verbessert das Sozialverhalten“, heißt es dazu in einem Flyer.
Dorothee Kleinherbers-Boden ist es anzumerken, dass ihr dieser Gedanke besonders am Herzen liegt. „Wenn hier Mädchen und Jungen aus 47 Nationen lernen und sich auf Deutsch miteinander verständigen, dann ist das für alle sicher eine Bereicherung, erfordert aber auch Toleranz und gegenseitigen Respekt. Schließlich trägt unsere Schule den Namen einer verfolgten jüdischen Künstlerin“, so die Schulleiterin, die selbst auch noch Deutsch und Philosophie unterrichtet. „Philosophie vermittelt wichtige Werte an die, die nicht am Religionsunterricht teilnehmen.“