Nachgehakt : Zimmer mit Familienanschluss
Lars Roth und Marc Bruch haben vor vier Jahren eine Riesen-WG gegründet. Dort leben inzwischen 22 Menschen zusammen.
Südstadt. Aus zwei Töpfen dampft und duftet es, im Ofen schmort ein Auflauf. Während die einen am Herd stehen, haben es sich die anderen an dem langen Holztisch inmitten des Raumes bequem gemacht. Die Küche ist das Herzstück der Riesen-Wohngemeinschaft in einer alten Lagerhalle in Elberfeld. Dort wohnen auf 1110 Quadratmetern 22 Menschen unter einem Dach. Sie teilen sich Küche, Bad und Wohnzimmer, können sich bei Bedarf aber auch in einen eigenen Raum zurückziehen.
„Wir können uns aus dem Weg gehen, doch das ist nicht das Ziel“, betont Marc Bruch. Gemeinsam mit seinem Freund Lars Roth hat er vor vier Jahren den Grundstein für das Projekt gelegt. „Wir wollten neue Leute kennenlernen, mehr Party machen und das haben wir auch erreicht. Es sind Freundschaften entstanden, die ich nicht mehr missen möchte“, betont der Kälteanlagenbauer.
Den Unterschied zu einem Studentenwohnheim sieht er im Miteinander. „Wir suchen Mitbewohner und keine Mieter. Es geht um die Gemeinschaft. Hier wird jeder geweckt, wenn er verschläft und manchmal auch, wenn er schläft.“ Während Lars Roth inzwischen eine Familie gegründet hat und deshalb ausgezogen ist, hat Marc Bruch das Konzept in eine neue Dimension geführt. „Wir haben eine weitere Wohnung angemietet, die über unsere Dachterrasse erreichbar ist. Dort wohnen weitere vier Leute.“