Café-Szene Wuppertals Straßencafés: Milia's - So wie ein Café in Rom

Das Lokal an der Kirchstraße ist seit 15 Jahren eine Alternative zu den Café-Ketten.

Café-Szene: Wuppertals Straßencafés: Milia's - So wie ein Café in Rom
Foto: Stefan Fries

Zentrum. Selbst bei Regen ist der Laden voll — und die Plätze unter den orangenen Markisen gut gefüllt. Denn an der Ecke Burgstraße 13 und Kirchstraße 10, direkt an der CityKirche, liegt so etwas wie das Zentrum italienischer Kaffeekultur im Zentrum — so zumindest beschreiben es die Gäste des Milia’s Coffee. Der Laden ist für viele eine Institution.

Seit 15 Jahren gibt es das Café von Imke Fleischhauer und Salvatore Spinosa. Dort gibt es internationale Kaffee-Spezialitäten und meditterrane Paninis. Das besondere: Bevor sie den Laden eröffnet hat, hat Imke Fleischhauer gar keinen Kaffee getrunken. „Den ersten habe ich hier getrunken“, sagt sie. Den hat ihr ihr Geschäftspartner gemacht, der als gebürtiger Italiener „sehr kaffeebewusst“ sei, sagt sie. Warum sie trotzdem ein Café aufmachen wollte: Sie glaubte an die Geschäftsidee. Und um die umzusetzen, habe sie lange einen Partner suchen müssen, keiner wollte mit einsteigen. Bis Salvatore Spinosa mit ihrer besten Freundin zusammenkam und er gleich Feuer und Flamme gewesen sei, erinnert sich Fleischhauer.

Für ihn war das so etwas wie eine Herzensangelegenheit. Denn damals, 2002, war die Kaffeekultur in Deutschland aus Sicht des Italieners noch verbesserungswürdig. „Damals gab es überall Cappuccino mit Sahne“, denkt er zurück - mit Schaudern.

So etwas, sagt Spinosa, würde er nicht machen. Das habe mit mit einer Linie zu tun, mit Tradition. Das heißt aber nicht, dass das Café sich nicht auch anpasst. Zwar habe es in den 15 Jahren keine Veränderungen auf der Kaffee-Karte gegeben, aber an den orange-umrahmten Kreidetafeln stehen trotzdem Alternativen zu Milch für Veganer. „Jeder dritte Kaffee wird heute mit Soja- oder Hafermilch bestellt“, sagt Spinosa. Das könne man nicht ignorieren. Das sei aber auch für ihn als Traditionalisten in Ordnung. „Man fühlt sich ja sonst schlecht, wenn man den Leuten nichts anbieten kann“.

Angelika Collenberg kommt seit Jahren immer wieder — denn hier gebe es den besten Cappuccino der Stadt, sagt sie. Sie fühle sich dort wie in einem italienischen Café in Rom. Claus Stahl etwa kommt seit 15 Jahren, zwei bis drei Mal die Woche her — für Latte Macchiato und Panini. Er findet, das Milia’s hebe sich positiv ab. „Das ist etwas Besonderes, das haben wir in Wuppertal nicht so häufig.“ Er sieht das Café als Alternative zu den Gastroketten.

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