Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium: Eine Wuppertaler Schule erfindet sich neu

Schüler, Lehrer und Eltern gestalten gemeinsam ein neues Konzept. Dafür stehen 100.000 Euro zur Verfügung.

Elberfeld. „Das soll ein Neustart werden, keine einfache Sanierung.“ Schulleiterin Claudia Schweizer-Motte sieht in dem geplanten Umbau des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasiums eine große Chance. „Wir entwickeln ein neues pädagogisches Konzept, und die Räumlichkeiten werden danach ausgerichtet“, sagt sie. Für dieses Konzept, an dem verschiedene Planungsgruppen arbeiten, bekam die Schule von der Montagstiftung 100.000 Euro.

„Das Geld ist nicht für den Umbau selbst gedacht, sondern zur Planung, Ideenentwicklung und Präsentation unserer Vorschläge“, betont Norbert Peikert, stellvertretender Schulleiter. Bedingung sei die Mitwirkung aller Beteiligten. „Das gelingt sehr gut“, meint Annette Claßen von der Elternpflegschaft. „Wir werden in alle Schritte mit einbezogen und unsere Ideen finden Anklang.“

Sabrina Hohmann, Lehrerin

So seien Rückzugsmöglichkeiten für Schüler zum selbstständigen Lernen sowie eine Weiterentwicklung des Austauschs zwischen Eltern und Lehrern ins neue Konzept eingeflossen.

Sabrina Hohmann ist seit Anfang des Jahres am WDG und eine von vielen jungen Lehrern im Kollegium. „Es ist schön, eine Schule nach meinen Idealvorstellungen mitgestalten zu können“, sagt sie. Zu diesen Vorstellungen gehört auch eine völlig neue Raumplanung in so genannten Clustern. „Immer drei Räume werden zu Einheiten zusammengefasst, die flexibel von den Klassenverbänden genutzt werden können“, erklärt Schweizer-Motte. So entstehe mehr Raum für Gruppenarbeiten oder individuelle Förderung.

„Der klassische Frontalunterricht ist einfach veraltet. Bei uns wird es demnächst viele verschiedene Lernmöglichkeiten geben“, sagt Schülersprecherin Helene Blasberg. Sie freut es besonders, dass die Schüler sich einbringen können, denn um die gehe es ja schließlich.

In regelmäßigen Workshops sitzen Eltern, Schüler und Lehrer zur konkreten Ausgestaltung der ersten Visionen zusammen. „Die müssen jetzt auch auf ihre Machbarkeit geprüft werden, denn im Sommer 2014 werden wir der Stadt ein Konzept vorlegen“, erklärt Peikert. Wenn alles glattgehe, sei Anfang 2015 Baubeginn. Helene (15) freut sich darauf, auch wenn sie das umgebaute Gymnasium nicht mehr nutzen wird: „Wir haben die Chance bekommen, eine super Schule zu entwickeln. Egal ob ich oder andere später etwas davon haben, mir ist das sehr wichtig.“

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