Trinkgelage: Jugendliche und Anwohner stehen sich gegenüber

Nach Partys von vielen Jugendlichen an der Skateanlagen, beschweren sich Anwohner über Müll und Lärm.

Varresbeck. An der Skateanlage am Eskesberg gab es zuletzt jede Menge Ärger. Weil sich dort an den Wochenenden immer mehr Jugendliche zu Trinkgelagen treffen, beschwerten sich die Anwohner über Lärm und Müll. Polizei und Ordnungsamt reagierten und führten verstärkt Kontrollen durch. Diese Kontrollen bringen nichts, sagen die Anwohner und fordern eine langfristige Lösung. Doch auch die Jugendlichen der Umgebung brauchen einen Platz, an dem sie sich trefffen können. Am WZ-Mobil machten die Anwohner ihrem Ärger Luft — und zwei Jugendliche verteidigten ihre Interessen.

„Das eigentliche Problem ist die Anzahl der Jugendlichen, die hier feiern. Es kommen Massen mit den Bussen hier hoch“, sagt Günter Witte. Besonders wenn die teilweise betrunkenen Jugendlichen dann nachts zurück zur Haltestelle zögen, sei der Lärm unerträglich.

„Wir wohnen seit drei Jahren in der Nähe des Platzes. In letzter Zeit kommen wir am Wochenende kaum noch in den Schlaf. Und als Frau traue ich mich hier nachts nicht mehr alleine raus“, sagt Kerstin Mau. Die Mutter eines zehnjährigen Sohnes wünscht sich eine Alternative für die Jugendlichen: „Die Stadt sagt, sie habe dafür kein Geld. Aber die Reinigung des Platzes jeden Montag kostet doch auch Geld.“

Regina Petermann wurde sogar beschimpft, als sie Jugendliche ermahnte, die in ihren Vorgarten urinierten. „Es artet hier aus mit der Randale. Wenn um zehn Uhr Schluss wäre, fände ich das in Ordnung.“ Sie vermutet, dass sich die Jugendlichen über Facebook zu den Massenpartys verabreden. In den letzten Wochen sei es aber etwas ruhiger geworden, da Polizei und Ordnungsamt häufiger kontrollierten. „Aber wenn am Wochenende schönes Wetter ist, geht es wieder los“, sagt Friedrich Steinbrink.

In den Vorjahren habe es nie Probleme an der Anlage gegeben, im Gegenteil: „Für das Viertel war es ein Segen, als die Skateranlage öffnete. Viele Geräte wurden aber wieder abgebaut. Warum existiert der Skaterplatz überhaupt noch?“, fragt sich Steinbrink.

„Das Naturschutzgebiet hier oben ist nur noch von Müll, vorallem von leeren Flaschen, übersät“, sagt Jono Scheit. Auch er sieht das Problem nicht bei den Jugendlichen der Umgebung: Vor einem Jahr waren hier abends etwa 20 Personen. Mittlerweile sind es Hunderte“, schildert er die Situation.

Auch zwei Jugendliche, die den Platz seit Jahren nutzen kamen zum WZ-Mobil: „Bis zu den Osterferien war immer alles entspannt. Schlimm wurde es erst vor etwa zwei Monaten, damals gab es auch die ersten Polizeieinsätze“, erinnert sich der 17-jährige Jan. In den Jahren zuvor hätte sich immer die selbe Gruppe von maximal 20 Jugendlichen aus der Umgebung getroffen. „Wir kannten uns damals alle“, stimmt ihm Miriam, ebenfalls 17 Jahre alt, zu.

Doch plötzlich habe sich der Platz in der Stadt als guter Treffpunkt herumgesprochen. „Die kommen teilweise aus Vohwinkel hierhin. Und jetzt Leiden die, die den Müll nicht zu verantworten haben und schon immer hier waren“, sagt Jan. Er erinnert sich: „Hier war immer eine gute Mischung aus Skatern und Leuten, die sich unterhalten und mal ein Bier getrunken haben. Aber die Skateanlage ist kaputt und die Rampen wurden einfach abgebaut.“ Skater würden den Platz deshalb schon lange nicht mehr nutzen.

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