Uellendahl „Toys Company“ sucht Nachschub

Die Einrichtung bereitet Spielzeug und Fahrräder auf und gibt sie an Bedürftige.

Uellendahl: „Toys Company“ sucht Nachschub
Foto: Mathias Kehren

Uellendahl. Stofftiere, Gesellschaftsspiele, Kassetten und Bücher: Was wie ein richtiges Spielzeuggeschäft aussieht, ist die Ausgabestelle der „Toys Company“. Hier können Kinder einkaufen, deren Eltern nicht viel Geld haben. Statt mit Münzen oder Scheinen bezahlen die Kunden mit Gutscheinen. Pro Monat gibt es einen Gutschein pro Kind, den soziale Einrichtungen an bedürftige Familien aushändigen.

Das Angebot der „Toys Company“ wird gut genutzt: Kurz vor Ostern sind die Regale stellenweise fast leer. Nachschub ist dringend nötig. Besonders beliebt sind die großen Dinge: Kaufmannsladen, Fahrrad oder Puppe. Sie sind restlos vergriffen und das, obwohl täglich neue Ware hereinkommt.

„Wir bekommen meist von Privatleuten gebrauchte Spielsachen gespendet und bereiten sie hier auf“, erklärt Projektleiterin Karin Recktenwald. So werden beispielsweise Stofftiere gewaschen und Spiele auf Vollständigkeit kontrolliert, bevor sie zum nächsten kleinen Besitzer kommen. „Jedes Spielzeug wird auf einem Arbeitsplan erfasst, wenn es zu uns kommt, und macht dann den Weg durch die ,Toys’“, verdeutlicht Karin Recktenwald. Vom Wareneingang geht es über diverse Stationen bis zur Ausgabe. 95 Personen kümmern sich am Standort Uellendahler Straße 70 und die notwendigen Arbeitsabläufe, 40 an der Corneliusstraße 2 in Vohwinkel. Die meisten von ihnen sind Langzeitarbeitslose, die in dieser Arbeitsgelegenheit der Dekra einen beruflichen Wiedereinstieg geboten bekommen.

Seit 2007 gibt es das bundesweite Projekt in Wuppertal. Den Standort an der Uellendahler Straße, direkt neben dem Jobcenter, hat die „Toys Company“ 2014 bezogen, als die Räume am Norkshäuschen nicht mehr ausreichten.

Seitdem ist auch Carsten Kampmann dabei. Erst als Teilnehmer und seit Anfang des Monats als „Beauftragter für interkulturelle Spiele“. „Ich recherchiere nach Spielen aus aller Welt, im Moment, wegen der Flüchtlinge, besonders nach welchen aus dem arabischen Raum. Dafür suche ich nach Spiel- und Bauanleitungen, damit wir die Spiele in unseren Werkstätten nachbauen können.“

Geplant ist, demnächst Spieltreffs für Kinder unterschiedlicher Nationen anzubieten, denn die „Toys Company“ macht mehr als nur Spielzeuge zu verschenken, wie Karin Recktenwald betont: „Wir beteiligen uns beispielsweise an Festen und gestalten Ausstellungen mit alten Sammlerstücken, die uns gespendet wurden.“ Schulen und Kindergärten könnten außerdem Führungen durch die Spielzeug-Werkstätten bekommen. „Manche Kinder bringen direkt alte Spielsachen mit und schauen, was wir damit machen.“ Grundsätzlich, so weiß Recktenwald, sei die Spendenbereitschaft der Wuppertaler sehr groß. Am häufigsten würden Gesellschaftsspiele abgegeben, aber auch Fahrräder würden immer mal wieder gespendet. „Da brauchen wir ganz dringend Nachschub“, sagt die Projektleiterin. Der Zustand der Zweiräder ist fast egal, denn das Team in der Fahrradwerkstatt, zu dem auch Dunja Elkhadiri gehört, bekommt fast jedes Rad wieder flott. „Wir nehmen sie, wenn es sein muss, komplett auseinander“, sagt sie. Abschmirgeln, neu lackieren und Schläuche wechseln gehören zum Standardprogramm, das die junge Frau inzwischen gut beherrscht.

Karin Recktenwald freut sich über den Eifer, den viele Teilnehmer hier entwickeln: „Das Schöne an unserem Projekt ist, dass die Menschen sich hier einerseits selbst ausprobieren können und andererseits etwas Gutes für Kinder tun.“

Kontakt: Telefon 9749250 (Uellendahl) und 7993235 (Vohwinkel). jnw

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