Theater: Eine Zeitreise mit den „SophiEsten“

Die Geschichte des Stadtteils war Thema der Premiere.

Theater: Eine Zeitreise mit den „SophiEsten“
Foto: Gerhard Bartsch

Arrenberg. Fräulein Gertrud (alias Barbara Geiger) nimmt es mit den Vorschriften ganz genau: Wer die sogenannte Desinfektionsanstalt betritt, wird registriert — ohne Ausnahme. Immerhin lauern Bakterien und schlimme Krankheiten auf der kontaminierten Seite der Anstalt, vor denen das Empfangsfräulein nur zu gerne und äußerst energisch warnt. „Der Arrenberg im Aufbruch ist“ — so lautet das aktuelle Stück der Seniorentheatergruppe „Die SophiEsten“.

Bei der Premiere am Sonntag im Begegnungszentrum an der Arrenberger Straße reisten die Besucher durch die Zeit: Gezeigt wurde dokumentarisches Theater mit fiktionalen Elementen, das den Arrenberg damals wie heute in den Fokus nimmt. Die Desinfektionsanstalt — eine Erfindung zu Beginn des 20. Jahrhunderts — avancierte dabei zum Lachmagneten.

Historische Persönlichkeiten, Lyrik, Gesang und jede Menge Lokalkolorit: „Ich habe das Thema Arrenberg vorgegeben. Texte, Inhalte und Charakteristika haben die Mitglieder des Ensembles selbst zusammengesucht“, so Theaterpädagogin Daniela Posada-Bangert, die die zehnköpfige Seniorentheatergruppe seit fünf Jahren begleitet. Die Ideen für die Inszenierung seien auf ganz unterschiedliche Weise entstanden.

„Bei einer historischen Stadtführung haben wir allerdings wesentliche Anregungen bekommen“, erinnerte sich Dagmar Bangert. Als Wilhelmine Boeddinghaus glänzt sie im aktuellen Stück an der Seite ihres Vaters dem Kommerzienrat Boeddinghaus — übrigens auch eine historische Figur des Stadtteils. „Wir wollten Altes und Neues miteinander kombinieren“, erklärte Daniela Posada-Bangert. Das Ergebnis war eine Inszenierung, die sich selbst entwickelte und zwischen einem interaktiven Quiz mit der Hilfe des Publikums und Tango-Tanz begeisterte.

So freute sich Zuschauerin Marianne Kreutzwald über einen „richtig schönen Nachmittag“ und lobte die „Fröhlichkeit auf der Bühne“. Ab Januar 2015 wird ein neues Stück ebenfalls mit regionalem Schwerpunkt einstudiert. „Dann sind neue Gesichter herzlich willkommen“, so Daniela Posada-Bangert. Die Proben finden immer dienstags um 16.15 Uhr im Begegnungszentrum statt.

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