Randsportart Supagolf in Wuppertal-Elberfeld bietet Lokalkolorit

Wuppertal · An drei Wochenenden können Spieler die Randsportart am Mirker Bahnhof ausprobieren.

 Supagolf-Erfinder (l.) SupaKnut Heimann und D.D.Q. Lessa haben wieder zahlreiche Herausforderungen für die Golfspieler der kommenden Saison vorbereitet.

Supagolf-Erfinder (l.) SupaKnut Heimann und D.D.Q. Lessa haben wieder zahlreiche Herausforderungen für die Golfspieler der kommenden Saison vorbereitet.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Liest man „Die Schwebebahnbahn“, denkt man an einen Rechtschreibfehler. Kenner jedoch wissen: Das muss so. Schließlich handelt es sich bei der Schwebebahnbahn um eine von 18 Supagolf-Bahnen – und Supa ist dabei auch kein Rechtschreibfehler. Wie auch sämtliche Namen des Supagolf-Komitees – SupaKnut, Sp.Ag. DDQLessa, Jacky und Eilike –, das im diesjährigen Golfing-Guide wieder ein Grußwort vorausschickt. Der Titel für das beliebte Golf-Spektakel lautet 2022 „Voll auffe 12“, denn Supagolf ist im zwölften Sommer in Folge angekommen.

Die Legende will es, dass die Idee zu dieser Randsportart beim schlichten Umgucken und Sinnieren geboren wurde, als nämlich im Sommerloch 2011 – gemeint ist hier der damalige Veranstaltungsort in und an den ehemaligen Elba-Hallen am Arrenberg – jemandem auffiel, dass dort so viel Platz sei, dass dieser zum Golfspielen ausreiche. Das war der Schlüsselmoment für Knut „SupaKnut“ Heilmann und Dietmar „Sp.Ag. DDQLessa“ Kulessa, alte Schulfreunde, die sich heute seit gut 30 Jahren kennen und auf mittlerweile elf gemeinsame Supagolf-Jahre zurückblicken. Während Knut Heimann quasi Tüftler und Künstler von Hause aus ist, ist Dietmar Kulessa IT-Berater in Festanstellung, mit interessantem Hobby.

„Jedes Jahr sind mindestens die Hälfte der Bahnen neu“, erzählt Dietmar Kulessa, „deshalb entstehen die übers Jahr verteilt.“ Was damals für die Elba-Hallen noch aus dem Boden gestampft wurde, ist längst zum ausgeklügelten Modulsystem geworden. „Knut ist richtiger Handwerker“, so Kulessa, „ich bin eher als Vernichter von Bits bekannt.“ Knut Heimann ergänzt aber: „Wir haben beide in den Jahren viel dazugelernt. Die Bahnen sind heute viel stabiler als früher.“ Das ist nicht nur ein großer Vorteil für den Transport sowie Auf- und Abbau, sondern auch für das Event selbst; schließlich strömen jedes Jahr mehrere Tausend Menschen zu den Supagolf-Wochenenden. „Im Grunde haben alle von 0 bis 99 Spaß daran“, meint Dietmar Kulessa, „die Kerngruppe liegt altersmäßig aber so zwischen 25 und 45 Jahren.“

Die Besucher teilen oft den Humor der beiden Bahnerfinder. „In den vergangenen beiden Jahren hatten wir eine Bahn, die man mit geschlossenen Augen spielen und dann den eigenen Ball unter vielen anderen, auf der Bahn festgeschraubten Bällen finden musste“, sagt Knut Heimann strahlend, „beim Bauen haben wir die ganze Zeit gekichert.“ Auf Seiten der Spieler war das wohl ebenfalls ein großer Spaß. Die Namen vieler Bahnen versprechen auch in diesem Jahr spaßiges Golfen: Die Mirker-Schrauba-Container-Bahn, die Ich-seh-den-Ball-vor-lauter-Bäumen-nicht-Bahn, die So-lala(r)-Decathlon-Bahn, die Kronkorkkriech-Rolling-Bahn. Mit Wassertürmen und Schwimmoper gibt es neben der Schwebebahnbahn auch weitere neue Bezüge zur Stadt. Zurück nach Wuppertal macht sich der eine oder andere Weitergezogene sogar fürs Supagolf auf den Weg. „Supagolf hat Stammspieler und sogar auch eine Fangemeinde. Ein Spieler, der nach Aachen gezogen ist, kommt zum Beispiel regelmäßig im Sommer ins Tal, um Supagolf zu spielen.“

So nachhaltig der Eindruck offenbar bei vielen Spielern ist, so nachhaltig gehen die Erbauer mit ihrem Material vor. „Up- und Recycling ist bei uns nicht nur Not, sondern auch philosophische Tugend“, betont Knut Heilmann beim Rundgang durchs Atelier und Lager. Viel Altes und Neues also, beim Supagolf 2022. Im Guide wird aber vor allem noch auf eines hingewiesen: Supa ist bei uns Standard!

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