Stützmauer-Sanierung soll bis Mitte 2018 abgeschlossen sein
Gertrudenstraße: 65 Bäume mussten wegen der Arbeiten gefällt werden. Das sind 20 weniger als zunächst vorgesehen.
Ölberg. Anfang des Jahres war die Aufregung groß, nicht nur bei der Bezirksvertretung Elberfeld, sondern auch bei den Anwohnern der Gertrudenstraße, die im Elberfelder Norden zum Tippentappentönchen führt. Der Grund: Im Zuge der Sanierungsmaßnahme an einer 110 Meter langen Stützmauer sollten 85 Bäume gefällt werden. Dies wurde der Bezirksvertretung vom Gebäudemanagement der Stadt Wuppertal (GMW) in einer schlichten, kurzen E-Mail mitgeteilt und brachte die Bezirksvertreter in Harnisch, zumal die Maßnahme schon innerhalb des Monats Februar, unmittelbar vor Beginn der Schonfrist für Brutvögel über die Bühne gehen sollte. „Wir wollen natürlich mehr Infos“, hatte Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) gesagt.
Und das GMW reagierte, indem es die Bezirksvertreter zu einem Ortstermin einlud. Der zeigte der BV dann auf, dass Sanierungsmaßnahmen dringend notwendig waren: Die Ziegelsteine der Mauerkrone sprangen ab, das eiserne Gitter war verrostet und lag an manchen Stellen schon neben der Mauer, einige der Mauertürmchen neigten sich zur Seite. An der Stützmauer unterhalb des Weiterbildungskollegs „Am Ölberg“ hatte sichtbar der Zahn der Zeit (Bau etwa 1890) genagt, und unter ihr gähnte ein Abgrund von vier bis zwölf Metern Länge — Auf 110 Metern wohlgemerkt.
Hans-Uwe Flunkert, Leiter des städtischen Gebäudemanagements, war darauf bedacht, den Bezirksvertretern Umfang und Notwendigkeit der geplanten Arbeiten vor Augen zu führen. Einige Bezirksvertreter kletterten durch den Garten eines Anwohners über eine Leiter in die Tiefe und konnten einen imposanten Blick über die Dächer bis zur Laurentiuskirche genießen. Ein Genuss, der jedoch dadurch getrübt wurde, dass ihre Standfestigkeit durch Baumstümpfe, Gestrüpp und auf den Boden ragende Wurzeln erheblich eingeschränkt wurde. „Für die Arbeiten an der Mauer benötigen wir ein Gerüst, das einen festen Stand braucht. Dafür müssen notwendigerweise Bäume gefällt werden“, stellte Flunkert klar und wies auf die marode Mauer hin, aus deren Fugen Sträucher wuchsen, die zwischenzeitlich Steine verdrängt hatten. „Niemand will dann Schuld sein, wenn jemandem ein Stein auf den Kopf fällt“, meinte Flunkert überzeugend.