Sonnborn: Gemeinde steht ab Herbst ohne Pfarrer da

Manfred Alberti und Claudia Kiehn vor dem Weggang.

Sonnborn. Auf einen kompletten Neuanfang im Pfarrdienst muss sich die Evangelische Kirchengemeinde Sonnborn einstellen. Neben der bereits länger geplanten Verabschiedung von Manfred Alberti in den Ruhestand wird auch Claudia Kiehn aller Voraussicht nach ab September die Gemeinde verlassen. Damit wären beide hauptamtlichen Sonnborner Pfarrstellen unbesetzt. Bis eine Nachfolge gefunden ist, soll eine Vakanzvertretung die seelsorgerische Arbeit übernehmen.

Der geplante Weggang von Claudia Kiehn kommt für viele Gemeindemitglieder überraschend. Erst Ende 2010 war die Pfarrerin in ihr Amt eingeführt worden und hatte damit die Nachfolge ihres langjährigen Vorgängers Dietrich Bredt-Dehnen angetreten. Laut Gemeindeleitung bewirbt sie sich für einen Posten in der Militärseelsorge.

„Wir bedauern natürlich, dass Frau Kiehn uns sehr wahrscheinlich verlässt — zumal sie hier wirklich gute Arbeit geleistet hat“, sagt der Vorsitzende des Sonnborner Presbyteriums, Frank Römpke. Die Pfarrerin selbst verweist nach WZ-Anfrage auf noch ausstehende Genehmigungen für ihre neue Aufgabe und möchte sich derzeit nicht zum Thema äußern.

Auf die Gemeinde kommen jetzt schwierige Zeiten zu, zumal die Zeit drängt. Manfred Alberti wird zwar offiziell erst im September verabschiedet, steht aber wahrscheinlich bereits ab August nicht mehr zur Verfügung. Daher läuft jetzt bereits die Suche nach passenden Vertretungskandidaten.

Grundsätzlich rechnet Frank Römpke mit einer Übergangsphase von einem Jahr, bis feste Nachfolger gefunden sind. Aufgrund von sinkenden Mitgliederzahlen in der Gemeinde wird dabei die Stelle von Manfred Alberti nur zu einem Viertel neu besetzt.

Trotz dieser Veränderungen sieht das Presbyterium optimistisch in die Zukunft. „Wir begreifen diesen Neuanfang auch als Chance, um neue Strukturen aufzubauen und werden in Ruhe unsere Hausaufgaben machen“, betont Frank Römpke. „Wir sind eine starke Gemeinde mit vielen Potenzialen und engagierten Menschen, die gemeinsam die Herausforderungen bewältigen werden.“

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