Selbstversorger im Luisenviertel wollen die Welt verändern
Der Verein „neue Arbeit — neue Kultur“ möchte sich im Tal etablieren.
Elberfeld. Vereine gibt es viele im Tal. Solche für Sport oder Kultur. Solche, die ein konkretes Projekt fördern oder verhindern wollen. Und solche, die einfach da sind, damit sich eine Interessengemeinschaft besser organisieren kann.
Christine Nordmann, Fridhelm Büchele, Dieter Hofmann und einige andere haben kürzlich ebenfalls einen Verein gegründet. Allerdings mit dem kleinen Unterschied zu anderen Clubs, dass die Verantwortlichen nicht weniger als die bestehenden gesellschaftlichen Verhältnisse umkrempeln möchten.
Das klingt im ersten Moment nach Revolution, nach Umsturz. Doch so ist es nicht. Vielmehr hat sich der Verein „neue Arbeit — neue Kultur“ der Lehre des US-amerikanischen Sozialphilosophen Frithjof Bergmann (siehe Kasten) verschrieben.
Erstes sichtbares Zeichen der neuen Ordnung wird der Selbstversorger-Garten in der Luisenstraße sein, der heute eröffnet wird. Geht es nach den Vereinsmitgliedern, sollen langfristig möglichst viele solcher Gärten entstehen, damit die Menschen weniger Geld für Nahrung ausgeben müssen und im Gegenzug mehr Zeit in der Gemeinschaft verbringen und sich gesünder ernähren.
Doch es geht den hiesigen Bergmann-Jüngern nicht um individuelle Freiräume. „Wir treten für eine Weiterentwicklung des Allgemeinwesens an“, sagt Fridhelm Büchele, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von „neue Arbeit — neue Kultur“. „Die öffentlichen Kassen sind leer, es kommt mehr auf die Gemeinschaft an, Lücken zu schließen, wo es Staat oder Stadt nicht mehr können“, ergänzt Dieter Hofmann.