Schulgebäude: Neue Nutzung mit altem Charme

140 Kinder mit Behinderung werden täglich in der ehemaligen Hauptschule betreut.

Arrenberg. Fünf Jahre lang stand das ehemalige Schulgebäude an der Simonstraße 34-36 leer. Nun spielen Kinder tagsüber im Hof und am Abend, wenn es dunkel wird, verleiht bunte Beleuchtung dem Backsteingebäude einen freundlichen Charakter. Der Umbau ist ein Beispiel für die positive Entwicklung am Arrenberg.

„Als ich jung war, dachte ich, man kann die Welt ändern. Aber anfangen muss man vor der eigenen Haustür“, sagt Stephan Frischemeier nicht nur, sondern tut es auch. Der 45-Jährige fühlt sich mit dem Ort, an dem er aufgewachsen ist, verbunden. Er hat seine alte Schule von der Stadt erworben und in den Umbau investiert. Das Phänomen Lokalpatriotismus ist in Wuppertal keine Seltenheit. Der Verein Aufbruch am Arrenberg sorgt dafür, dass der Stadtteil seit einiger Zeit aufblüht. Die Bürger wollen ihren Wohnort gestalten und engagieren sich für ihren Stadtteil.

Zehn Monate hat der Umbau der ehemaligen Hauptschule gedauert. Das Gebäude ist nun barrierefrei, hat neue Fenster und eine Gebrauchtwasseranlage bekommen. Innen haben auch alte Gegenstände ihre Verwendung gefunden, doch den blitzblank polierten Waschbecken sieht man ihre Schuljahre längst nicht mehr an. Auch der 150 Jahre alte Eichenboden ist geblieben.

Der Hauptmieter, der Verein „Behindert — na und?“, konnte die Räumlichkeiten im Januar beziehen. Mittlerweile werden dort täglich 140 Kinder mit Behinderung betreut. Unterschiedliche Therapieangebote befinden sich unter einem Dach. Um Kosten zu sparen, werden einige Räumlichkeiten mit der Aids-Hilfe geteilt.

Außerdem befindet sich eine Werbeagentur in dem Gebäude und zwei Wohnungen werden vermietet. Durch das Café Simons öffnet sich der Ort für die gesamte Nachbarschaft und der Hof wird als Freispielfläche genutzt.

Stephan Frischemeier ist stolz auf das, was er gestaltet hat. Wenn er spricht, ist ihm die Leidenschaft für den Arrenberg und Wuppertal anzusehen: „Man muss davon wegkommen, immer nur das Schlechte zu sehen“. Bis zum Ende des Jahres sollen die Bauarbeiten abgeschlossen werden und neue Projekte für den Stadtteil können in Angriff genommen werden.

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