Sanierung Tunnel Dorp liegt voll im Zeitplan

In dem ehemaligen Eisenbahntunnel wird die Röhre derzeit verkehrssicher und für Fledermäuse bewohnbar gemacht.

Sanierung Tunnel Dorp liegt voll im Zeitplan
Foto: Uwe Schinkel

Elberfeld. Eins dürfte sicher sein: Die Deutsche Bahn betreibt bei der Instandsetzung ihrer Tunnel deutlich weniger Aufwand. Im Tunnel Dorp sollen allerdings im August nicht mehr Eisenbahnen, sondern Radfahrer und Fußgänger unterwegs sein. Und dabei darf ihnen kein ein abgeplatzter Stein aus der 488 Meter langen Röhre auf den Kopf fallen.

Deshalb wird der wichtige Nordbahntrassentunnel derzeit ausgekleidet: Die Röhre bekommt Meter für Meter eine zehn Zentimeter dicke Schicht Spritzbeton verpasst. Das ist laut, das macht richtig Dreck. Deshalb ist Verbindung zwischen dem Ottenbrucher Bahnhof in den Westen vollgesperrt — zum Leidwesen vieler Trassennutzer, die ziemlich bergige Umwege über die Katernberger Straße und die Nüller Straße in Kauf nehmen müssen.

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„Es geht nicht anders“, sagt Baudezernent Frank Meyer: „Wenn wir den Tunnel freigeben, und jemand wird durch Steinschlag verletzt, ist das ein Riesenproblem.“ Die gute Nachricht: Die Sanierung liegt voll im Zeitplan. Und auch die Belastung für die Anlieger der Baustelle ist vergleichsweise gering. So sollte ursprünglich eine Route für Baustellen-Lkw mehr oder weniger direkt an der topgepflegten Tennisanlage von Blau-Weiss Elberfeld vorbeiführen. Am Montag gab die Stadt Entwarnung: „Wir werden die Route längst nicht in dem Maße nutzen wie ursprünglich geplant“, sagt Projektleiter Rainer Widmann.

Manches Sanierungsdetail dürfte wieder für jede Menge Gesprächsstoff sorgen: so das berühmt-berüchtigte Thema „Fledermaus“. Die Tiere hausen bekanntlich in Eisenbahntunneln — in der Dorper Röhre vorwiegend in den sogenannten Fluchtnischen. Dort konnten sich zu Bahnzeiten Arbeiter vor durchfahrenden Zügen in Sicherheit bringen. Heute wohnen dort die Fledermäuse. Und damit die sich trotz Spitzbetonsanierung weiter rundherum wohlfühlen, werden die etwa 160 Fluchtnischen akribisch gereinigt.

Ganz am Schluss geht es dann wieder nur um den Menschen: Die Nischen werden nämlich mit Querverstrebungen unbegehbar gemacht. Grund: Die Stadt will damit die Entstehung von Angsträumen verhindern.

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