Ottilie Voss feierte 100. Geburtstag in kleiner Runde

Varresbeck. „Sie war eine sehr auf ihr Äußeres bedachte Frau“, erinnert sich Tochter Hildegard Hagemann und betrachtet ein altes Foto ihrer Mutter. Darauf leuchten nicht nur die braunen Augen kräftig und stark — auch die schwarzen Haare mussten mittels eines Knotens gebändigt werden.

Mittlerweile ist Ottilie Voss 100 Jahre alt. Ihren Geburtstag feierte sie am Samstag in kleiner Runde im Paul-Hanisch-Haus an der Stockmannsmühle. Auch wenn sie kaum noch spricht und selbst die Sehkraft bereits vor Jahren geschwunden ist: „Sie bekommt alles mit und weiß, dass wir hier sind“, ist sich Hildegard Hagemann sicher.

In der Pfalz geboren, siedelte Ottilie Voss vor genau 60 Jahren nach Wuppertal über. „Das hatte berufliche Gründe. Mein Vater hatte damals eine gute Anstellung als Generalvertreter bei einem Wäschekonzern“, erzählt die Tochter. Von da an verschrieb sich die heute 100-Jährige dem Wuppertaler Theater, das sie lange Jahre leidenschaftlich verfolgt hat. Neben kochen und backen zählten Näharbeiten zu den Freizeitbeschäftigungen, denen sie stets stilgerecht nachging: „Sie hat oft und gern Hüte getragen. Das gehörte einfach dazu“, schmunzelt Hildegard Hagemann rückblickend auf die alte Zeit.

Bis zu ihrem 91. Lebensjahr habe das Geburtstagskind allein in ihrem Haus in Elberfeld gelebt. „Dann ging es einfach nicht mehr“, erzählt Enkelsohn Sebastian Gerke. Sechs Jahre seiner Kindheit wurde größtenteils von seiner Großmutter Ottilie aufgezogen: „Da war sie immerhin schon 56 Jahre alt. Die Familie hatte für sie immer einen besonderen Stellenwert.“ cs

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