Ostersbaum: Im Januar muss der Bunker weichen

Der Bunker am Platz der Republik soll im Januar abgerissen werden und einer Freizeitfläche weichen.

Ostersbaum. Vor mehr als drei Jahren sprach Bürgermeister Lorenz Bahr (Grüne) von einer Vision, die in Erfüllung gehe - einer grünen Vision, um genau zu sein. Damals beschloss der Rat, die bis dato glücklose Suche nach Investoren für den Bunker am Platz der Republik endgültig aufzugeben, den Betonklotz abzureißen und durch eine Grün- und Spielfläche zu ersetzen. Das soll nun ab 6. Januar geschehen.

Bevor aber in dem dicht besiedelten Innenstadtquartier neues Grün entsteht, werden die eineinhalb Meter dicken Mauern zu 20.000 Tonnen Bauschutt zerlegt. Für Bauarbeiter wie für Anwohner ein echter Kraftakt. Letztere müssen spätestens ab Mitte Februar, dem eigentlichen Beginn der Abrissarbeiten, mit viel Schmutz und noch mehr Lärm rechnen. Was im Detail auf die Bewohner zukommt, werden sie heute Abend bei einer Informationsveranstaltung im Nachbarschaftsheim (19.30 Uhr) erfahren.

Alle Fragen rund um den Abriss, so versichert die Stadt, sollen auch während der Bauarbeiten in einem eigens einzurichtenden Infopavillon beantwortet werden. Und natürlich seien die ausführenden Firmen dazu verpflichtet, sämtliche Grenzwerte bezüglich Staub- und Lärmbelastung einzuhalten, heißt es.

Trotz der schwierigen Abrissarbeiten werden die meisten Anwohner dem Bunker wohl keine Träne nachtrauern. Noch 2005 hätte kaum jemand darauf gewettet, dass der Betonklotz je verschwinden würde. Möglich wurde dies auch erst, als findige Kassenverwalter auf nicht abgerufene Fördermittel aus dem Landestopf für den Ostersbaum gestoßen waren - und zwar in beträchtlicher Höhe. Plötzlich war es zudem erlaubt, dieses Geld statt in Sozialprojekte in ein Abrissvorhaben zu stecken. So brachte die Verwaltung ein Stadtbild prägendes Vorhaben auf den Weg.

Das vorausberechneten Kosten für Abriss und Neugestaltung des Platzes liegen mittlerweile bei 1,6 Millionen Euro. Vom Land sind knapp 1,3 Millionen Euro zugesagt. Mehr als 80000 Euro zwackt das Gebäudemanagement vom eigenen Budget ab, der Rest muss aus dem städtischen Haushalt draufgelegt werden.

Bis das Ungetüm zerlegt ist, werden einige Monate ins Land gehen. Frühestens Mitte Juni 2009 soll sich der Betonstaub verflüchtigt haben, 2010 dann der ehemalige Exerzierplatz zum Skater- und Spiel-Paradies umgebaut sein. Das Konzept für die Neunutzung ist Ergebnis einer Bürgerbeteiligung. Die Skater sollen ihre Kunststücke übrigens auf der zwei Meter dicken Bodenplatte des Bunkers einüben. Sie wird dann das Letzte sein, was einmal an den Bunker am Platz der Republik erinnert.

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