Von Boykottaufrufen, Farbfernsehen und Weihnachtsstimmung Noch mehr Erinnerungen an den alten Wuppertaler Kaufhof

Elberfeld · Der Kaufhof hat eine wechselvolle Geschichte und bei vielen Wuppertalern bleibende Erinnerungen geschaffen. Wir stellen einige von ihnen vor.

Aus „Tietz“ wurde „Kaufhof“: eine Postkarte aus den 1930er-Jahren.

Aus „Tietz“ wurde „Kaufhof“: eine Postkarte aus den 1930er-Jahren.

Foto: Stadtarchiv

Das Gebäude am Neumarkt hat eine wechselvolle Geschichte: In den 1930er-Jahren wurde es vom Warenhaus Tietz zum Kaufhof. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, war das Geschäft der jüdischen Familie Tietz eins der ersten in Wuppertal, gegen das es Boykottaufrufe gab. Michael Okroy hat die Geschichte für die Begegnungsstätte Alte Synagoge recherchiert: „Schon im März 1933 wurden hier von SA und SS erste Boykottaktionen durchgeführt und die Stadtverwaltung angewiesen, keine ‚Bestellungen in Warenhäusern und jüdischen Geschäften‘ mehr aufzugeben“, schreibt er in einer Broschüre über die Historie des Gebäudes und Geschäfts. „Unter dem Druck des wachsenden NS-Terrors und der erpresserischen Drohung der Großbanken, sämtliche Kredite zu kündigen, trat Alfred L. Tietz als Unternehmensvorstand zurück.“