Wuppertal Neue Kita auf Brachgelände?

Der Bürgerverein sieht auch die Stadt in der Pflicht, die Entwicklung in Sonnborn voranzutreiben.

Wuppertal: Neue Kita auf Brachgelände?
Foto: Peter Sondermann/www.city-luftbilder.de

Sonnborn. Die Brache muss weg — sagen Bernd Udo Hindrichs und der Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck schon lange. Doch der Schandfleck an der Sonnborner Straße — für viele das Tor zu Sonnborn — verschwindet nicht. Jetzt gibt es aber zumindest eine neue Nutzungsidee. Auf dem Gelände, auf dem sich unter anderem ein unbefestigter Parkplatz befindet, könnte eine Kita entstehen. Die Stadt sei mit dieser Idee an den Johanniter-Orden, der das Areal entwickeln wollte, herangetreten, könne sich diesen als Träger vorstellen, bestätigt Sozialdezernent Stefan Kühn. „Jetzt warten wir auf eine Antwort.“

Herwarth von Baum, der für die Johanniter das Projekt ehrenamtlich betreut, gibt sich zurückhaltend. Man arbeite jetzt an einer ersten Vorplanung. Noch sei es aber zu früh für konkrete Aussagen.

Eigentlich hatte der Orden auch ganz andere Pläne. Die sahen nämlich vor, dass an der Ecke Sonnborner Straße/Kirchhofstraße neben mehreren Gebäuden mit barrierefreien Wohnungen ein Gebäuderiegel entstehen sollte, der unter anderem auch Platz für eine Tagespflegeeinrichtung bieten sollte. „Senioren-Service-Wohnen“, so der Arbeitstitel der Johanniter. Doch die Stadt machte ihnen einen dicken Strich durch die Rechnung. Für das Vorhaben gebe es laut Bedarfsplan keinen Bedarf, hatte Kühn damals argumentiert. Sprich: Die Johanniter würden keine Zuschüsse erhalten, das gesamte Vorhaben aus Sicht des Betreibers damit kaum finanzierbar.

Dass sowohl für stationäre Pflegeplätze als auch Tagespflege kein Bedarf bestehe, sei noch der aktuelle Stand, bekräftigte Kühn jetzt. Allerdings habe sich die Verwaltung dann doch noch Gedanken gemacht, wie der Schandfleck aufgewertet kann, räumt der Dezernent ein. Das schlechte Gewissen? Zumindest hat man erkannt, dass es in Sonnborn auch um Stadtteilentwicklung geht. Deshalb sei die Idee mit der Kita aufgekommen, so Kühn. „Dafür gibt es Bedarf“, betont er. In anderen Städten würden die Johanniter bereits Kindergärten betreiben. Für Wuppertal wäre das allerdings noch Neuland.

Der Bürgervereinsvorsitzende Bernd Udo Hindrichs sieht eine große Chance für den Stadtteil. Angesichts der weiteren geplanten Bauprojekte im Viertel (siehe Kasten) sei der Bedarf für eine Kita auf jeden Fall gegeben, zumal die evangelische Gemeinde mit ihrer Einrichtung aus dem Stadtteil wegzieht.

Das Grundstück an der Sonnborner Straße erleide seit Jahrzehnten ein „trauriges Schicksal“ und das ausgerechnet als Eingangstor des Stadtteils. „Deshalb wünsche ich mir dort auch eine anspruchsvolle Architektur.“ Damit sich etwas tue, nehme er die Stadt in die Pflicht. Nicht nur nette Worte, sondern auch Taten bräuchte man. Ärgerlich sei zum Beispiel die jahrelange Sperrung der Brücke Kirchhofstraße. Man müsse den gesamten Bereich zusammenhängend betrachten, so Hindrichs. „Die Stadt muss deshalb aktiv bleiben“, erklärt er. Am Döppersberg tue sich einiges, Vohwinkel entwickele sich gut. „Da kann es mit Sonnborn gut einen weiteren Schwerpunkt dazwischen geben.“

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