Müttertreff: Ein Lichtpunkt am Ostersbaum

Der Müttertreff im Nachbarschaftsheim ist ein Lichtpunkt in Nordrhein-Westfalen.

Ostersbaum. Neun Frauen sitzen um eine lange Frühstückstafel. Sie tauschen sich aus und genießen den kinderfreien Morgen. Ihr Nachwuchs wird in einem Nebenraum betreut und ist in sicherer Obhut. Jeden Mittwoch treffen sich die Mütter vom Ostersbaum im Nachbarschaftsheim am Platz der Republik. Heute frühstücken sie. Das Programm ändert sich jede Woche. „Wir können selber bestimmen, was wir machen“, sagt Elzbieta Kowalski. Zumba, Yoga, Kosmetik, Vorträge über die Erste Hilfe am Kind oder Ausflüge im Stadtteil stehen auf dem Programm.

Elzbieta Kowalski ist schon seit Beginn des Projektes dabei. Weihnachten 2011 kam die gute Nachricht, dass das Nachbarschaftsheim den Zuschlag bekommt und Fördermittel zur Verfügung hat. „Wir haben uns im Herbst 2011 für die Lichtpunkte beworben“, sagt Bianca Kühnemund, Leiterin des Familienzentrums.

Die Lichtpunkte sind Projekte, die vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung sowie durch die RWE Stiftung in ganz Nordrhein-Westfalen unterstützt werden. „Wir haben uns mit einem Konzept für Mütter beworben“, erzählt Kühnemund. „Es wurde immer deutlicher, dass die Mütter auch mal Zeit für sich brauchen. Es gibt nur Angebote, bei denen Mütter mit ihren Kindern zusammen sind.“

Der Müttertreff am Mittwoch gibt den jungen Frauen dann ein Stück Freiraum, welchen sie im Alltag vermissen. „Nach der Geburt eines Kindes sind die Frauen oft isoliert, sind nur für ihr Kind da“, sagt Kühnemann. So ging es auch Pinar Ural. „Ich bin schon nach zwei Monaten mit meinem Sohn zur Spielgruppe gegangen, weil es mir zu langweilig zu Hause war.“

Viele der Mütter haben sich über die Spielgruppe kennengelernt und haben so vom Müttertreff erfahren. „Wir waren sogar Nachbarn, aber wir kannten uns nicht“, sagt Katleen Hoffmann. Heute sind sie alle befreundet und treffen sich auch außerhalb des Treffs. „Ich wünsche mir, dass die Mütter sich bald selbst organisieren und sie ein fester Teil im Gemeinwesen des Stadtteils werden,“ sagt Kühnemund.

Das Nachbarschaftsheim ist ein Ort für alle Generationen. Ob Mütter, Kinder oder ältere Leute, sie finden hier alle einen Platz. Pinar Ural und ihre Freundinnen Sifa und Gülümsar sind sich einig. Sie werden sich auch noch als „alte Omas“ im Nachbarschaftsheim treffen.

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