Mirker Hain: Ein Park braucht Hilfe
Der Förderverein Historische Parkanlagen sorgt sich um den Fortbestand der Anlage.
Mirke. Künstliche Hügel? Als wäre Wuppertal nicht schon bergig genug. Doch als die Landschaftsgärtner einst daran gingen, den Waldpark Mirker Hain anzulegen, schufen sie extra Erhöhungen. „Um die Aussicht noch besser genießen zu können“, wie Dirk Fischer vom Förderverein Historische Parkanlagen bei einem Rundgang erzählt. Denn vom Grün aus sollte der Besucher einen schönen Blick auf das Tal und die Stadt haben. Der Elberfelder Verschöner-ungsverein hatte sich einiges einfallen lassen bei der Gestaltung Ende des 19. Jahrhunderts, wie eben diese künstlichen „Kliffs“. Doch seit den 1950er Jahren ist der Verein Geschichte, der Mirker Hain im städtischen Besitz.
Seitdem hat sich viel geändert. Der Mirker Hain ist zwar immer noch ein beliebtes Naherholungsgebiet, doch nach der parkähnlichen Struktur, die auf alten Plänen gut zu erkennen ist, suchen Spaziergänger an vielen Stellen vergeblich. Zeugnisse lassen sich oftmals nur noch im Unterholz entdecken.
„Sogar einen Richard-Wagner-Platz gibt es hier, mitten im Wald“, sagt Antonia Dinnebier und zeigt auf einen verwitterten Stein. Die Inschrift weist auch auf Selma von der Heydt hin, deren Mann, Freiherr August von der Heydt, nicht nur große Teile der Anlage gehörten, sondern der auch jahrelang Vorsitzender des Elberfelder Verschönerungsvereins war.
An anderer Stelle wähnen sich Besucher fast im Gebirge — jedenfalls wenn sie die Augen schließen und nur auf das Plätschern des Wassers hören. „Das klingt doch fast wie ein Bergbach“, sagen Fischer und Dinnebier. Wer durch den Mirker Hain spaziere, der vergesse praktisch die Großstadt drumherum.
Doch die beiden sehen den Hain bedroht. Etwa durch die Bebauung von außen. Die Villa Happich musste schon weichen. Auf dem Areal sind bereits die ersten Häuser entstanden. Zu nah am Hain, wie Fischer kritisiert. Der schöne Ausblick von anno dazumal sei verschwunden. „Man guckt jetzt auf die Klötze.“