Mirker Hain: Diskussionen um „Kahlschlag“

Eigentümer verteidigt sich: Bäume wurden mit Erlaubnis nur „auf Stock gesetzt“.

Uellendahl. Kahlschlag oder „auf Stock gesetzt“? Die Baumfällarbeiten am Mirker Hain sorgen weiter für Diskussionen. In der vergangenen Woche war am Wilhelm-Raabe-Weg auf einer Strecke von etwa 200 Metern rund 80 Bäume beschnitten worden. Verantwortlich dafür: der Eigentümer der angrenzenden Wiese, der gegenüber der WZ erklärt: „Es waren Pflegeschnittmaßnahmen.“ Die Bäume werden auf jeden Fall wieder ausschlagen, auch wenn es jetzt „wild aussehe“. Die Arbeiten seien zudem mit der Unteren Landschaftsbehörde abgesprochen gewesen.

Bereits vor gut zwei Jahren hätte das Amt mit dem Eigentümer, der einen landwirtschaftlichen Lohnbetrieb besitzt und nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten Bäume „auf Stock setzt“, vereinbart, dass die Bäume beschnitten werden. Der Grund: Es soll ein Zaun gebaut werden, damit die Feuchtwiese, die immer wieder als Hundeklo missbraucht würde, geschützt wird. „Deshalb kann ich die Aufregung nicht nachvollziehen, alles war genehmigt und abgesprochen“, sagt der Eigentümer.

Anwohner und Spaziergänger hatten geschockt auf den vermeintlichen „Kahlschlag“ reagiert. Auch Bündnis90/Die Grünen im Bezirk kritisierten die Arbeiten. Cornelia Krieger war am Donnerstag zur Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Uellendahl-Katernberg sogar mit einer Baumscheibe erschienen. Doch scheiterte sie mit ihrem Antrag, das Thema „Baumfällungen im Mirker Hain“ kurzfristig in die Tagesordnung aufzunehmen. So blieb den Grünen letztlich nur, das Thema unter „Anfragen und Anregungen an die Verwaltung“ ins Protokoll aufzunehmen, um für die nächste BV-Sitzung einen Sachstandbericht zu erhalten.

Allerdings wurde dem Vorsitzenden des Bürgervereins Uellendahl, Karl-Eberhard Wilhelm, Rederecht erteilt, so dass er die Möglichkeit hatte, das aktuelle Geschehen im Mirker Hain aus seiner Sicht darzustellen. Wilhelm zeigte sich im Gespräch mit der WZ über das Ausmaß der Fällaktionen überrascht. „So war das von uns nicht gewollt“, sagte der Vereinsvorsitzende, der nach einem Termin vor Ort die Kritik von Spaziergängern verstehen kann. „Optisch bin ich ebenfalls geschockt.“ Er selbst hatte böse Anrufe und Briefe bekommen, weil viele den Bürgerverein für den „Kahlschlag“ verantwortlich machten, da er sich für die Wiederherstellung des freien Ausblicks vom Mirker Hain auf Elberfeld einsetzt. „Dabei ging es aber nur um einen Freischnitt im Bereich der Bänke und nicht auf dem ganzen Weg“, sagt Wilhelm.

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