Luisenviertel trauert um Karl Müller-Bürger

Karl Müller-Bürger erlag einem Herzinfarkt.

Elberfeld. Dreieinhalb Jahre sind vergangen, seit er das KMB an der Obergrünewalder Straße seinem Nachfolger Henry Hempel übergab, um sich endgültig aus der Wuppertaler Gastronomie zurückzuziehen. „Fongi“ war dennoch präsent, ein lieber Gast in den Kneipen des Viertels, den alle mochten und den viele nur unter seinem Spitznamen kannten. Dabei entspricht KMB den Initialen des ehemaligen Betreibers: Klaus Müller-Bürger.

Korrekt wäre freilich auch die Lesart „Kunst Musik Bistro“. Die drei Begriffe stehen für das, was „Fongi“ am Herzen lag. In den frühen 70er Jahren hatte er an der Adersstraße das „Aders“ betrieben und war dort zur gastronomischen Instanz der Stadt geworden. Café Müller, Central, Kaffeehaus und zeitweise auch das Congo waren weitere Adressen im Tal.

In diesen Kneipen war Live-Musik ein prägendes Element. Ob Peter Kowald, Peter Brötzmann oder Hans Reichel — Jazzgrößen hatten ihre frühen Auftritte bei Müller-Bürger. Der Kneipier engagierte sich zugleich für die Kunstszene der Stadt und ermöglichte in seinen Gaststätten Ausstellungen. „Fongi“, wie er nach dem Titel einer Jazzzeitschrift genannt wurde, erlitt am vergangenen Freitag bei einem Routineeingriff im Krankenhaus einen Herzinfarkt. Das in Schlesien geborene Urgestein der Kneipenszene wäre am 1. Mai 78 Jahre alt geworden.

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