Luisenstraße: Straßensperrung gegen die abendlichen Raser?
Elberfeld: Wirte schlagen eine zeitlich begrenzte Verkehrsänderung vor.
Wuppertal. Achtung, Kellner. Das Warnschild, das ein wenig an die Krötenwanderung erinnert, hat Seltenheitswert, ist aber in der Luisenstraße gleich zwei Mal zu sehen. Betreiber Achim Brand, Inhaber des "Café du Congo", hat gute Gründe für den Doppeleinsatz: Ein Schild ermahne die Autofahrer, das andere die Radler, die die Einbahnstraße dank einer Sonderregelung in beiden Richtungen nutzen dürfen. Weil nicht alle Verkehrsteilnehmer mit dieser Gegebenheit vertraut sind, kommt es in der Luisenstraße immer wieder zu Revierkämpfen. Das Nachsehen haben die Kellner.
Es sei eine "extreme Situation", sagt Wolfgang Rosenbaum, der sich als Kellner im "Congo" gerade fit macht für die wiedereröffnete Außengastronomie. "Hier wird viel zu schnell gefahren. Man muss sehr konzentriert arbeiten, um nicht Unfallopfer zu werden." Die größten Sorgen bereiten ihm die "Touristen am Wochenende", womit Rosenbaum die Kneipenbesucher aus Mettmann, Hagen oder Ennepetal meint, die im fremden Revier besonders gerne mal die Motoren aufheulen lassen.
Mit Tempo 60 am Biergarten vorbei, das kennt auch Anwohner Benjamin Schüssler. "95 Prozent des Autoverkehrs in der Luisenstraße halte ich für unnötig", sagt er. Seine Entscheidung für gerade diesen Wohnort sei gefallen, weil er die Cafés nutzen wolle. Da seien Autos nur lästig. Als Kneipier und 1. Vorsitzender der IG Luisenstraße, der seit kurzem Rainer Putty ersetzt, hat Achim Brand ein Verkehrsmodell entwickelt, das seiner Ansicht nach allen Beteiligten nutzen würde.