Industriedenkmal Hoffnung für den Kalktrichterofen

Varresbeck · Lars Bluma, Leiter des Historischen Zentrums, will das Industriedenkmal erhalten.

Beim Glühweinfest sprachen Udo Hinrichs (Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn- Zoo-Varresbeck, Mitte links) und Lars Bluma (Leiter des Historischen Zentrums, Mitte rechts) über Möglichkeiten zum Erhalt des Kaltrichterofens.

Beim Glühweinfest sprachen Udo Hinrichs (Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn- Zoo-Varresbeck, Mitte links) und Lars Bluma (Leiter des Historischen Zentrums, Mitte rechts) über Möglichkeiten zum Erhalt des Kaltrichterofens.

Foto: Bartsch,G. (b13)

. Mit Glühwein und Adventsfeuer haben die Varresbecker ein Zeichen für den Erhalt des Kalktrichterofens gesetzt. Trotz des Regens kamen Anwohner und Freunde des Industriedenkmals am Eskesberg zusammen, um das bedrohte Bauwerk wieder ins Bewusstsein der Wuppertaler zu bringen. Seit Oktober ist das Denkmal gesperrt und nicht mehr zugänglich. Auch die monatlichen Führungen finden nicht mehr statt. Nun stand die Frage im Raum, wie es weitergehen soll und ob es Hoffnung für den Kalktrichterofen gibt. Der Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck, allen voran Vorstandsmitglied Christian Hörning, hatte zur adventlichen „Mahnwache“ aufgerufen, um über Konzepte für den historischen Ofen nachzudenken.

Wichtigster Gast war der Technikhistoriker Lars Bluma. Seit Mai ist er Leiter des Historischen Zentrums Wuppertal und damit quasi Eigentümer des Kalktrichterofens, offiziell eine Außenstelle des Instituts. „Ich fühle mich ein wenig wie der Hausherr, auch wenn ich keine Schlüssel habe“, sagte er zur Begrüßung. Ihm sei an einem Fortbestand des Denkmals gelegen und man müsse sich nun „zusammensetzen und überlegen, wohin die Reise gehen soll“. Seine Vorstellung wäre die Einbettung in einen Landschaftspark, in dem sich Industriekultur mit Naturschutz verbinden ließe, erklärte er. Dabei sei die Nähe zur Nordbahntrasse sehr positiv. Auch die Chancen, Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen zu erhalten, stünden gut.

Glühweinfest soll
wiederholt werden

Trotz dieses Hoffnungsschimmers machte Bluma klar, dass es ein langer Weg sein wird und eine Wiedereröffnung vor 2020 unrealistisch sei. Das Historische Zentrum könne kein Personal zur Verfügung stellen und das Projekt sei weiterhin auf die Bürger und den Bürgerverein angewiesen. Konkret stellte er in Aussicht, Anfang 2019 einen Architekten zu schicken, der den Zustand des Bauwerks begutachten soll. Im Herbst könne dann ein erster Kostencheck erfolgen. Im neuen Jahr möchte er sich vorab mit den Interessierten zusammensetzen und Ideen austauschen.

Udo Hindrichs, der erste Vorsitzende des Bürgervereins, ist zufrieden mit der Aussage: „Immerhin hat sich Herr Bluma geoutet, dass er das Denkmal retten will!“ Das sei ein Anfang. Er hoffe jedoch, dass ein Sicherheitscheck ergebe, dass die Führungen zumindest mit Bauhelm wieder früher starten können. Und Hörning meint hoffnungsvoll: „Gemeinsam schaffen wir das!“ und will das Nikolausglühweinfest zur jährlichen Tradition zu machen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort