Kleine Umweltdetektive markieren „Tretminen“

Sauberkeit: Schüler streifen durch die Stadt und finden viel zu oft Hundekot – das „stinkt“ den kleinen Wuppertalern gewaltig.

Wuppertal. Joelle ist Detektivin - mit Spezialgebiet Umweltsünden. Für ihren aktuellen Fall ermittelt sie in eigener Sache. Die Sechsjährige ist mit sieben weiteren "Umwelt-Detektiven" der Grundschule am Englenberg auf der Spur nach Hundehaufen. "Uns stinkt’s", wettern die Schüler.

Das Problem: "Morgens muss ich auf dem Schulweg immer aufpassen, dass ich nicht in einen Hundehaufen trete", erzählt Joelle. Vergangene Woche hat sie vor den Tretminen wohl nicht genug acht gegeben und hatte die Hinterlassenschaft eines Hundes unter dem Schuh. "Ekelig", sagt sie.

Die Idee, sich während der Ganztagsbetreuung dafür einzusetzen, die Hundehaufen vom Bürgersteig zu verbannen, kam den Mini-Detektiven während eines Spaziergangs, sagt Sabine Mennen, die als Ehrenamtlichezusammen mit Betreuern des Ganztags die AG leitet.

Nicht mit Schippe und Besen wollen die Schüler gegen die Hundehaufen anrücken, sondern sie wollen die Hundehalter dafür sensibilisieren, den Kot ihres Hundes gleich beim Gassi Gehen wegzumachen. Dafür gehen sie an diesem Nachmittag, ausgerüstet mit Handschuhen, gebastelten Plakaten und roten Fähnchen, auf "Hundehaufen-Suche".

Gleich ein paar Meter von der Schule entfernt liegt der erste Hundehaufen. Till (7) bückt sich, um ein Fähnchen in den Haufen zu picken. Dabei hält er sich die Nase zu und verzeiht angeekelt das Gesicht. Darauf ist ein durchgestrichener Vierbeiner aufgemalt.

"Die Tretminen-Suche" der Umweltdetektive ist erfolgreich: Auf der Wiese des Janusz-Korczak-Platzes reihen sich die roten Fahnen aneinander. Die Stufen der Englenberg-Treppe sind mit Wimpeln übersäht. Bei diesem Anblick schüttelt Jonas (9) nur den Kopf. Denn als Hundehalter führt er seinen Berner Sennenhund aus: "Ich habe immer eine Tüte dabei, wenn Rocco sein Geschäft macht." akf

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