Kaltblüter mit starken Nerven - ein besonderes Martinspferd

Am Donnerstag startet der Martinszug der Citykirche auf dem Laurentiusplatz. Alle Augen schauen dabei auf Ross und Reiter.

Elberfeld. Richtig starke Nerven braucht ein Pferd, das bei Martinszügen zwischen jubelnden Kindern, lauter Musik und Fackelschein an der Menge vorbei trabt. Beim Wuppertaler Zug der Katholischen Citykirche ist Rusty der Kaltblüter, der sich von nichts aus der Ruhe bringen lässt. „Rusty ist ein ganz braves Schulpferd“, versichert Hans Biesenbach vom gleichnamigen Ferienhof in Kürten. Von dort kommen bereits zum dritten Mal Ross und Reiter zum Wuppertaler Martinszug.

„Wir haben anfänglich wirklich lange gesucht, bis wir das passende Pferd und vor allem auch den passenden Reiter hatten“, erzählt Pastoralereferent Werner Kleine von der Citykirche. Denn ein weiblicher Sankt Martin kam nicht infrage, „wir wollten schon, dass das Martinsspiel authentisch ist“. Das Spiel ist auch für den zwölfjährigen rheinisch-deutschen Fuchs eine Hürde, die er nehmen muss. „Auf dem Laurentiusplatz wird ein Feuer gemacht, da darf das Pferd nicht scheuen“, erklärt Kleine.

Rusty scheut nicht — und sein Reiter Michael Biesenbach genauso wenig. „Mein Sohn hat eine komplette Martinsverkleidung mit Römermantel und Helm“, sagt Hans Biesenbach. Damit mimt er auch wieder am Donnerstag vor rund 1200 Besuchern überzeugend den barmherzigen Martin.

Der Ferienhof Biesenbach hat Erfahrung mit Pferden. Seit 24 Jahren gibt es den Familienbetrieb in Kürten. Neben Auftritten zu Sankt Martin kommen die 50 Pferde auch auf Hochzeiten und Schützenfesten zum Einsatz. „Aber nicht alle auf einmal“, sagt Hans Biesenbach. Zu den Martinszügen seien höchstens acht Pferde unterwegs, auf vier bis fünf Zügen am Tag. „Ich muss ja auch die Reiter dafür haben“, erklärt der 59-Jährige, der ungern nur das Tier verleiht.

Für Pferdehöfe gehört die Zeit um den Martinstag zur betriebsamsten. Weil das auch Pastoralreferent Kleine weiß, sichert er sich Rusty sogleich nach dem Martinszug. „Wir machen dann den Auftritt fürs kommende Jahr klar, weil unser Zug ja immer am 10. November ist und wir auf das Pferd nicht verzichten wollen“, sagt Kleine.

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