Wuppertal Kahlschlag an der Gertrudenstraße?

Um eine Stützmauer zu sanieren, will das GMW 85 Bäume fällen. Die BV will jetzt Infos.

Wuppertal: Kahlschlag an der Gertrudenstraße?
Foto: S. Fries

Ölberg. Es war nur eine kurze E-Mail an die Bezirksvertretung Elberfeld. Unter dem Betreff „Baumfällungen im Bereich Gertrudenstraße 20“ kündigte das Städtische Gebäudemanagement die Sanierung einer 110 Meter langen Stützmauer an. „Im Zuge dieser Baumaßnahme sind leider vorher umfangreiche Baumfällarbeiten notwendig“, schreibt das GMW. Insgesamt, hat Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Vitenius (SPD) zusammengezählt, müssen mehr als 80 Bäume fallen. Loslegen will das GMW schon in diesem Monat — bekanntlich endet bald die Frist, um solche Arbeiten auszuführen.

Was als einfache Mitteilung an die BV gedacht war, hat jetzt ein Nachspiel. „Wir wollen natürlich mehr Infos“, sagt Vitenius. Ein Vertreter des GMW soll deshalb am kommenden Mittwoch zu den Arbeiten Stellung nehmen und begründen, warum der Kahlschlag notwendig ist. „Wir können ja nicht an der einen Stelle über den Erhalt- oder Nicht-Erhalt von zwei Bäumen reden, und an der anderen dann nicht über die geplante Fällung von mehr als 80 Bäumen diskutieren", sagt Vitenius mit Blick auf das heikle Thema Carnapsplatz.

Klaus Lüdemann, Stadtverordneter der Grünen, spricht vom „Februar-Fieber“ bei der Stadt. Rechtzeitig vor Beginn der Schonfrist wolle man Fakten schaffen. „Ich verstehe ja, dass für die Arbeiten einige Bäume weg müssen. Aber müssen denn jetzt alle zerstört werden?“, fragt er. Das müsse das GMW erstmal erklären, fordert Lüdemann und lobt die BV, die in diesem Fall gut aufgepasst hätte. Aus seiner Sicht gebe es Alternativen für das GMW, die Mauer zu erreichen. Zumindest ein Teil der Bäume könne dann unangetastet bleiben.

Nach jetzigem Stand würden 40 Bäume mit einem Durchmesser zwischen zehn und 25 Zentimeter, 45 Bäume mit einem Durchmesser zwischen 25 und 50 Zentimetern beseitigt. est

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