Jugendliche malen gegen die Mülllawine auf der Hardt

Müll ist auf der beliebten Freizeitanlage immer noch ein Problem: Das wollen Isabell Riesner und ihre Mitstreiter ändern.

Hardt. „Für mich ist das der schönste Platz in ganz Wuppertal“, sagt Isabell Riesner (17) und lässt ihren Blick über die langläufigen Grünflächen der Hardt schweifen. Vom Podest der Grillhütte aus hat sie einen guten Überblick auf die Liegewiese, die besonders im Sommer ein beliebter Treffpunkt von Jugendlichen ist. Aber gerade dann, wenn die Jahreszeit die Menschen nach draußen locke, sei es häufig plötzlich gar nicht mehr so idyllisch auf der Hardt.

Dann werden Dosen achtlos ins Gebüsch geschmissen, Chipstüten liegengelassen und Glasflaschen zerschlagen. „Vielen Besuchern scheint es völlig egal zu sein, ob sie ihre Picknickdecke zwischen Müll aufschlagen oder nicht. Wahrscheinlich denken sie, das macht ja eh’ irgendwer weg“, sagt Isabell, die sich mit Tobias Gundlach für die Hardt engagiert. Die beiden Jugendlichen haben als Begründer der Interessengemeinschaft „Hardteinander“ eine Initiative ins Leben gerufen, die immer mehr Zulauf und Unterstützung erhält. Gefördert durch den Verein der Freunde und Förderer des Botanischen Gartens Wuppertal haben sie innerhalb eines Jahres schon einiges erreichen können. „Vor allem die Besucher des Parks wollen wir erreichen und dazu bewegen, ihren Müll mitzunehmen und einfach in die Mülleimer zu werfen“, sagt Isabell.

Am vergangenen Samstag starteten sie eine gemeinschaftliche Kunstaktion, um ein Signal zu setzen: Die 13 Mülleimer, die rund um die große Liegewiese am Pavillon stehen, werden bunt angemalt. Was sie vor einiger Zeit bereits angefangen hatten, soll nun fortgeführt werden. Neu hinzu kommt an diesem Tag ein Mülleimer mit einem Totenkopf, den ein Bekannter von Isabell gestaltet. „Sprayen kann im Handumdrehen zur Umweltverschönerung werden — wenn man‘s richtig anpackt“, sagt Marc Yven Hettner und greift zur Spraydose um loszulegen.

Von der Stadt habe es bereits eine positive Rückmeldung gegeben, dass der Müll stellenweise weniger werde. Doch nicht nur dort, sondern auch im Park selbst treffen die Jugendlichen auf positive Resonanz durch die Besucher. Jedoch ist das Ziel von Hardteinander noch längst nicht erreicht: Es bleibt immer noch viel zu viel Müll liegen. „Es ist unvorstellbar, wie das hier aussieht, wenn der Park mal einen Tag nicht gereinigt wird“, sagt Isabell. Und so planen sie weitere Aktionen, sprechen die Umweltsünder direkt an und zeigen mit ihren eigenen Logo-Shirts Flagge.

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