ISG will die City attraktiver machen

Standortgemeinschaftversucht, auf die Konkurrenz durch Primark, FOC & Co. zu reagieren.

ISG will die City attraktiver machen
Foto: Andreas Fischer

Elberfeld. Die Elberfelder Innenstadt macht in diesen Monaten einen rasanten Wandel durch. Nicht nur die Bagger rund um den Döppersberg schaffen täglich neue Fakten, sondern auch die Planer zukünftiger Geschäftshäuser. Unter anderem mit der Gründung der Immobilien-Standort-Gemeinschaft (ISG) Poststraße wollen die Elberfelder Einzelhändler auf die strukturellen Veränderungen in der Fußgängerzone reagieren. Die ISG soll ein Instrument sein, um für mehr Attraktivität auf der Poststraße zu sorgen.

Die Poststraße stellt die Verbindung der Fußgängerzone zum Döppersberg her und gilt als 1-A-Geschäftslage. Da sich in den vergangenen Jahren dort einige Ein-Euro-Läden und Telefonshops angesiedelt haben, wächst die Sorge, dass Poststraße und Alte Freiheit nicht mehr genügend Anziehungskraft besitzen, um die Passanten nach einem Bummel in der schönen neuen Ladenwelt bis hinunter in die Stadt zu locken.

„In der zweiten Septemberwoche werden wir einen erweiterten Kreis von Immobilienbesitzern zu einer zweiten Gesprächsrunde einladen, um sie über die Ziele der ISG Poststraße zu informieren“, sagt Matthias Zenker, Vorstandsmitglied der IG 1, Interessengemeinschaft der Elberfelder Geschäftswelt. Etwa 30 bis 40 Eigentümer umfasse dieser Kreis insgesamt. „Wobei wir das Glück haben, dass es sich um relativ viele Eigentümergemeinschaften handelt und weniger um anonym geführte Immobiliengesellschaften“, sagt Zenker.

Bis zur Gründung einer ISG ist vor allem Überzeugungsarbeit notwendig, denn die Eigentümer müssen sich verpflichten, einen bestimmten Geldbetrag einzuzahlen, der dann für den Zeitraum von fünf Jahren gezielt eingesetzt werden kann. Voraussetzung ist, dass mindestens 75 Prozent der Eigentümer bereit sind, sich an der Entwicklung der Straße zu beteiligen. Wird das Quorum erreicht, sind sie per Gesetz zur Teilnahme an der ISG und zu einem finanziellen Einsatz verpflichtet.

„Wir werden von der Stadtspitze, der Industrie- und Handelskammer und der Wirtschaftsförderung dabei unterstützt“, sagt Zenker, der sich eine optimale Anbindung der Poststraße an den Döppersberg wünscht. Vor allem auch mit einer attraktiven Gastronomie müsse die Elberfelder Fußgängerzone punkten. Die Gastronomie sei kein Schwerpunkt der Planungen für den Döppersberg, wo insgesamt mehr als 30 000 Quadratmeter neue Verkaufsflächen entstehen: Das City Outlet Wuppertal in der früheren Bahndirektion sowie im Postgebäude am Kleeblatt und der Neubau eines fünfstöckigen Geschäftshauses, in dem sich Primark ansiedeln wird.

„Die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt müssen wir wesentlich verbessern“, sagt Zenker. In die Überlegungen für die City müsse der Neumarkt als Ankerpunkt einer Achse zum Döppersberg einbezogen werden. „Der Platz muss in seiner Funktion überdacht werden, damit er eine andere Qualität bekommt. Dort müsste eigentlich immer etwas passieren“, sagt Zenker.

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