„Im Grunde gefährden die Eltern ihre Kinder“
Anwohner machten im Rahmen des autofreien Tags auf Eltern-Taxis aufmerksam.
Ölberg. „Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen“ prangte es auf einem riesigen Spruchband vor dem St.-Anna-Gymnasium auf dem Ölberg. Aufgebrachte Anwohner, hier Hannes Mayer, Udo Sträßer und Martin Kurandt, hielten es und wollten damit die zwischen 7.30 Uhr und 8 Uhr anrollenden „Eltern-Taxis“ auf ihre Situation aufmerksam machen und darauf hinweisen, dass es für ihre Sprösslinge möglicherweise besser wäre, den Weg zur Schule zu Fuß zurückzulegen.
Die dem Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe zugeschriebene Weisheit steht über der Aktion, die sie ins Leben gerufen haben, weil der alltägliche morgendliche Lärm, die Auspuffgase und die sich durch die engen Straßen quälenden Staus für die Anwohner von Marien-, Dorotheen-, Charlotten- und Hedwigstraße kaum noch zu ertragen sind.
„98 Autos habe ich am Mittwoch in der halben Stunde vor acht Uhr gezählt“, so Uwe Peter, der — wie auch seine Mitstreiter — am eigentlich „internationalen autofreien Tag“ sah, wie die Eltern ihre Kinder möglichst bis vor das Schultor brachten, dort anhielten und mit Sorge sahen, wie die Schüler dann achtlos über die Straße rannten. Ohne dabei auf die folgenden „Helikopter-Eltern“ zu achten, die ihrerseits mitten auf der Straße abbremsten, um ihr Kind heraus zu lassen. „Im Grunde gefährden die Eltern auf diese Weise ihre Kinder sogar“, so Thomas Weyland, der zusammen mit den Anwohnern fordert, dass ab dem Otto-Böhne-Platz nur noch Tempo 20 zugelassen und kontrolliert werden solle.