Wuppertal-Sonnborn Hoffnung für die ehemalige Volkschule Am Thurn

Der Bürgerverein könnte sich eine Kita Am Thurn vorstellen. Die Stadt ist skeptisch. Dafür hat das GMW wohl Kaufinteressenten.

Wuppertal-Sonnborn: Hoffnung für die ehemalige Volkschule Am Thurn
Foto: Stefan Fries

Sonnborn. Der Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck sorgt sich um die ehemalige katholische Volksschule an der Straße Am Thurn (die WZ berichtete). Seit Beginn der 1980er Jahre hat die schon keine Schüler mehr gesehen. Genutzt wird derzeit nur der Außenbereich als Lagerfläche. „Dabei“, stellt Vorstandsmitglied Reinald Schneider klar, „hat der Backsteinbau eine beachtliche Ästhetik — auch wenn er unter dem Leerstand gelitten hat.“ Schneider und der Bürgerverein haben deshalb eine Art Konzept entwickelt. Die Idee: Das Denkmal könnte doch als Kindertagesstätte genutzt werden.

Denn wie in dem Konzept, das auch an die Stadt ging, aufgelistet ist, wird sich aus Sicht des Bürgervereins die Bevölkerungsstruktur Sonnborns in naher Zukunft verändern. So gibt es drei größere Bauprojekte (Alte Dorfstraße, Sonnborner Straße und obere Kirchhofstraße), die Familien in den Stadtteil holen könnten. Außerdem ist mit dem Zuzug von Flüchtlingen zu rechnen, so Schneider. „Ein Bedarf zeichnet sich deshalb ab“, sagt auch der Vereinsvorsitzende Bernd-Udo Hindrichs.

Die Ev. Gemeinde werde ihre Kita aber an die Lessingstraße verlagern. Der Standort Am Thurn käme für eine weitere Kita aber durchaus in Frage, sagt Schneider. „Der Standort liegt zentral, es gibt geeignete Räume und auch ein Schulhof ist vorhanden, der für die Kinder genutzt werden könnte“, zählt er einige Vorteile aus. Allerdings verhehlt er einen gewichtigen Nachteil nicht: Die unmittelbare Nachbarschaft zur Autobahn. Der Verkehrslärm könne aber durch geeignete Maßnahmen auf ein erträgliches Maß beschränkt werden.

Die Nähe zur Autobahn ist aber ein Grund, warum auch die städtische Fachverwaltung die Idee skeptisch sieht. Dagegen sprächen aber auch noch andere Faktoren, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann. „Es gibt aus Sicht der Stadt keinen vordergründigen Bedarf.“ Und wenn, würden andere Grundstücke im Fokus stehen. Eine Nutzung für Flüchtlinge scheide aber aus.

Dafür befindet sich das Städtische Gebäudemanagement wohl in guten Gesprächen mit möglichen Kaufinteressenten. Wilhelm Schulte Bocholt hofft, schon im Herbst einen neuen Eigentümer präsentieren zu können, der in dem Bau Wohnungen einrichten will. Aus Sicht des GMW sei die Autobahnnähe dabei kein großes Hindernis. „Es gibt ja eine Lärmschutzwand“, sagt Schulte Bocholt. Da sei die Schwebebahn in Sonnborn schon lauter.

Reinald Schneider hofft, dass wenn schon nicht als Kita, das Schulgebäude trotzdem bald eine neue Nutzung erfährt. Der Bau verdiene durch seine Geschichte und Architektur erhöhte Aufmerksamkeit. „Das kann ein Schmuckstück für Sonnborn werden.“

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